Ságvári Ágnes (szerk.): Budapest. Die Geschichte einer Hauptstadt (Budapest, 1974)
Dokumentensammlung
der Arbeiter des Landes (gegenüber 44 Prozent des Jahres 1954) in der staatlichen Industrie Budapests beschäftigt. Die Frage der Industrieverlagerung steht seit dem VII. Parteitag der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei wieder im Vordergrund. Budapest a szocializmus útján. Szerk.: Központi Statisztikai Hivatal Budapesti Városi Igazgatósága (Budapest auf dem Wege zum Sozialismus. Redaktion: Budapester Direktion des Statistischen Zentralamtes), Budapest 1962, S. 33—36. XXXIV. Auszüge aus dem Bericht der Planwirtschaftsabteilung an den Rat über die Bevölkerungsbewegung in Budapest und die Versorgung der Hauptstadt mit Arbeitskräften 26. April 1968 Bevölkerungszahl Die Volkszählung des Jahres 1960 ergab für das Gebiet der Stadt Budapest von 526 km2 eine Bewohnerzahl von 1 805 000 Personen (pro km2 3 434 Personen), das sind 18 Prozent der Landesbevölkerung. Im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten ist dieser Prozentsatz verhältnismäßig hoch. Mit seiner Einwohnerzahl stand Budapest unter den europäischen Hauptstädten an neunter Stelle. Die Bevölkerungsentwicklung ist eine Folge der Industrialisierung, der Schaffung differenzierter manueller und geistiger Arbeitsmöglichkeiten, der Verstädterung, auf deren Tempo sich die wirtschaftspolitischen Ziele auswirken. Die Veränderungen in der Wirtschaftsordnung und Produktionsstruktur des Landes finden auch in der Bevölkerungszahl ihren Niederschlag. Die Bevölkerung Budapests ist während der letzten zwei Volkszählungen (trotz der in den Jahren 1956/57 erfolgten Auswanderungen von 90 000 Personen) um 214 000 und seitdem bis 1968 um nahezu weitere 180 000 Personen angestiegen. Die Zunahme der Bevölkerung von Budapest im Laufe von 19 Jahren entspricht der gegenwärtigen Einwohnerzahl der Städte Debrecen, Pécs und Szeged. .. .Während des ersten Fünfjahrplans (1950—1954) stieg die Bevölkerung in Budapest sehr schnell (jährlich 2,2 Prozent). Zu der Zuwanderung aus der Provinz, da Budapest vorteilhaftere Arbeits- und Lebensbedingungen bieten konnte, kam noch eine natürliche Bevölkerungszunahme. Neben der Anziehungskraft der Industrie setzte auch in anderen Zweigen der Volkswirtschaft, so in den Dienstleistungszweigen wie Handel, örtlicher Verkehr und soziale und kommunale Versorgung, eine beträchtliche Entwicklung ein, die allerdings nicht die Ausmaße der Industrieentwicklung erreichte. Der Anteil der Werktätigen im Dienstleistungssektor betrug 1891 nur 10 Prozent aller Erwerbstätigen, erreichte aber 1960 fast ein Drittel. Diese Entwicklung ist vor allem mit dem Niveau und Aufgabenkreis der Hauptstadt zu erklären. In erster Linie ist die Schaffung von Arbeitsplätzen für weibliche Arbeitskräfte 139