Ságvári Ágnes (szerk.): Budapest. Die Geschichte einer Hauptstadt (Budapest, 1974)

Dokumentensammlung

Flugblatt des Budapester Komitees der Kommunistischen Partei Ungarns Im Sommer 1936 Arbeiter! Werktätige! Genossen! Vor 22 Jahren hat die Bourgeoisie den imperialistischen Weltkrieg begonnen. Die Kapita­listen fachten einen Weltenbrand an, um mit der Niedermetzelung von Millionen weitere Ausbeutungsgebiete an sich zu reißen, um mit der Unterdrückung anderer Völker ihre Macht zu vergrößern. Der mit furchtbaren Leiden und Vernichtungen geführte Krieg hat die durch die Raub­wirtschaft verursachte kapitalistische Krise nicht gelöst. Im Gegenteil, die Krise, die anta­gonistischen Gegensätze, vertieften sich noch. Aber auch die Klassengegensätze verschärf­ten sich, denn die Millionen von Werktätigen wollen nicht wie Sklaven verhungern. Die Bourgeoisie flüchtet in den Faschismus. Der Faschismus ist der bösartigste Feind der Arbeiter, aller Werktätigen. Er annulliert die Freiheitsrechte, bereitet fieberhaft neue Massenmorde und einen neuen Krieg vor. Um die Vernichtung von Millionen von Menschen zu vereiteln, müssen wir die antifaschistische Volksfront aller Werktätigen bilden. Der Kampf gegen den Faschismus bedeutet gleichzeitig Kampf gegen den Krieg! Der Faschismus rüstet in rasendem Tempo auf, die Rüstungsfabrikanten stecken in die Millionen gehende Gewinne ein, doch durch das Bedeaux-System, das System der kapi­talistischen Rationalisierung, kann der abgehetzte Arbeiter von seinem Verdienst kaum sein tägliches Brot kaufen. Die Kapitalisten, an ihrer Spitze die Barone der Eisen- und Textilindustrie, senken trotz der ständigen Preissteigerungen ständig die Löhne und er­höhen die Arbeitsnormen. Auf der einen Seite die sich in ihrem Wohlstand sonnenden Kapitalisten nebst ihren gut bezahlten Lakaien und auf der anderen für einen Hungerlohn schuftende Arbeitermassen, hungernde Arbeitslose, zur Zwangsarbeit herangezogene Not­leidende. Tausende von Zwangsräumungen, Hunderte von Personen, die sogar aus ihren Notwohnungen auf die Straße gesetzt wurden, Bauern, denen die Schulden und Steuern über den Kopf wachsen, ruinierte Handwerker und Kleinhändler. So sieht der Faschismus aus. Die Kriegsgefahr steigt ständig, der Faschismus bereitet sich auf den Krieg vor! Wir wollen keinen Krieg! Wir wissen, der Krieg bedeutet für uns unermeßliches Leid und fürchterliche Vernichtungen. Deshalb muß jeder Anhänger des Friedens die Konferenz für den Weltfrieden vom 4. bis 6. September unterstützen. Organisiert Friedensausschüsse, wählt Vertreter, die auf der Konferenz für den Weltfrieden im Namen sämtlicher Arbeiter und Werktätigen erklären, daß wir keinen Krieg wollen. Der Faschismus will den Krieg, er will die den Sozialismus auf bauende Sowjetunion überrennen. Kämpfen wir gegen den Krieg, um uns und die Heimat der Sowjets zu schützen. Ausdauernder Kampf um den Frieden ist gleichzeitig Kampf gegen den Faschismus! Arbeiter! Werktätige! Der faschistische Staat der Kapitalisten verfolgt unbarmherzig die Kommunisten, die an der Spitze des antifaschistischen Kampfes stehen, und alle diejenigen, die sich für ein größeres Stück Brot und die Rechte des Volkes einsetzen. Sie werden unter falschen Anklagen in Militärgefängnisse gesteckt. Nicht nur diejenigen, von denen behauptet XXII. 121

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