Erdei Gyöngyi: Fejezetek a Bárczy-korszak történetéből. Budapest művelődéspolitikája a századelőn (Budapest, 1991)
Kapitel aus der Geschichte der Bárczy-Epoche (Kulturpolitik der Hauptstadt Budapest am Jahrhundertbeginn) (Zusammenfassung) Das Buch bearbeitet die Kulturpolitik der Hauptstadt im ersten anderthalb Jahrzehnt des XX. Jahrhunderts. Lenker dieser Politik war der Bürgermeister István Bárczy. Das Buch skizziert den Hintergrund, die Entwicklung Budapests, auf Grund deren die Rahmen und die Möglichkeiten der Unterrichts-, der Kultur- und der Kunstpolitik bestimmt worden sind. Dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn (1867) folgend durchmachte die Stadt eine fantastische Entwicklung. Bis zur Jahrhundertwende hat sich die Zahl der Bevölkerung auf mehr als das Dreifache erhöht und die Stadtverwaltung war gezwungen die Infrastruktur in Sturmschritten zu entwickeln. Am Jahrhundertbeginn war es der neue Bürgermeister István Bárczy, der in seiner Person die liberalen Traditionen des XIX. Jahrhunderts vertrat, doch hat auch die führende Bürgerschaft der Stadt die Erhöhung des Kulturniveaus der Bevölkerung für unumgänglich gehalten. Die Hauptstadt hat während dieser kurzen Epoche ihr Schulnetz in einem enormen Tempo entwickelt und modernisiert. Das Buch durchblickt diese Vorgänge, diese Bestrebungen, die Tätigkeit des Leitungsapparates, als auch die Realisierung der zeitgemässen Vorstellungen von verschiedenen Aspekten aus. Das grosszügige Schulbauprogramm stellte nicht nur eine quantitative Entwicklung, sondern auch eine Änderung der Betrachtungsweise dar. Die Leistungen der Architektengarde von europäischem Horizont haben auch einen Beitrag dazu geleistet, dass Budapest am Beginn des XX. Jahrhunderts nicht nur ihren Entwicklungsstand betreffend, sondern auch in ihrer äusseren Erscheinung den westeuropäischen Grosstädten näher gekommen ist. Die Stadt hat aus ihrem Budget immer höhere Beträge zu kulturellen Investitionen, zur Unterstützung von, in der Stadt tätigen Künstlern in Form von Aufträgen, Käufen und von künstlerischen Preisen verwendet. Verfasser behandelt eingehend die Tätigkeit der Mäzenatur und die, in den Stilen sich offenbarende Mannigfaltigkeit. Er befasst sich auch mit der Tätigkeit der hauptstädtischen Institutionen (Bibliotheken, Museen), als auch mit dem Mechanismus der Ratsentscheidungen. Als erstes in der ungarischen historischen Literatur bewertet das Büch die Tätigkeit, die kulturelle Lenkungsrolle und die erreichten Erfolge von der Seele und vom Narnensgeber der Epoche, von István Bárczy.