Budapest und Wien. Technischer Fortschritt und urbaner Aufschwung im 19. Jahrhundert - Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs 9. - Beiträge zur Stadtgeschichte 7. (Budapest - Wien, 2003)

Csaba Szabó: Brücken über die Donau zwischen Ofen und Pest: Kettenbrücke, Margaretenbrücke, Franz-Joseph-Brücke, Elisabethbrücke

98 an das Millennium von 1896, ein Werk, das ausschließlich mit ungarischem Kapital, ungarischen Fachleuten und ungarischen Materialen verwirklicht wurde. 5. Die Elisabethbrücke Obwohl der Gesetzesartikel XIV aus 1893 den Bau von zwei Donaubrücken anordnete und die internationale Bewerbung ebenfalls für zwei Brücken ausgeschrieben wurde, wurde das Projekt der Brücke beim Esküplatzes verzögert. Es verursachte ein ernstes Problem, dass die Innerstädtische Sankt- Michaels-Kirche der Achse der projektierten Brücke im Wege stand. Mehrere Überlegungen wurden entwickelt, vom Abriss der Kirche bis zum Bau von Abgängen, die in die Stützmauer eingespannt hätten werden sollen. Letztendlich, im April 1895, nahm die Versammlung der Haupt- und Residenzstadt einen Plan an, der die Kirche unberührt ließ und auch nur einen geringfügigen Knick der Brückenachse bewirkte, zudem weit entfernt vom Brückenkopf (am Treffpunkt der Lajos-Kossuth- und der Hatvanistraße). Der Plan wurde später auch von der FKT bewilligt.1 Wegen des Brückenbaus mussten aber das Rathaus und das Pfarrhaus der Innerstädtischen Pfarrkirche doch noch abgerissen werden.1 2 Der Bau begann im Februar 1898 nach den Plänen der Abteilung des Handelsministeriums für den Donaubrückenbau. Die Grundsteinlegung nahm der Herrscher persönlich vor. Nach dem Grundbau der Brückenköpfe fing man mit dem Ausbau der Ankerkammem an. Während des Aushebens der Baugrube auf der Ofener Seite trat 45-Grad-heißes Wasser aus. Die Betonauskleidung des Spalts machte Schwierigkeiten. Als am Beginn des Jahres 1902 die auf Pfeilern aufgesetzte Eisenkonstruktion fertig wurde, bemerkten die Konstrukteure bei den Brückenköpfen eine Verschiebung von 20-30 Millimetern. Im Laufe einer langen Untersuchung stellte man fest, dass die Höhlungen für die Verankerung in den Ankerkammem mit Asphalt ausgefüllt worden waren. Doch war auf der Ofener Seite die Bodentemperatur wegen den heißen Quellen unter dem Gellértberg viel höher als üblich, was die Aushärtung des Asphalts beeinflusste. Man konnte die Verstärkung der Brückenköpfe durch Einbau von riesigen Vorbauten erreichen.3 Mehrere, sehr beachtliche Neuerungen wurden bei dem Bau der Brücke eingesetzt, z. B. wurden die Säulen des Pylonen (das Brückentor) als Pendelsäulen gestaltet, sie wurden zentrisch belastet um den 1 Die Sonderversammlung der Gemeinderat am 9ten April 1895. 399/895. kgy. valamint BFL II. 1. a. Fővárosi Közmunkák Tanácsa — Tanácsülési és bizottsági jegyzőkönyvek. 1895. május 22-i ülés [Hauptstädtischer Rat für Öffentliche Arbeiten - Ratssitzung und Komiteeprotokolle. Die Sitzung von 22. Mai 1895], 3057/1895. 2 Gemeinderat am Isten März 1900, 353/1900. kgy. sz. 3 István GÁLLIK, Az eskütéri hídról [Über die Brücke des Esküplatzes], in: A Magyar Mérnök- és Építész Egylet heti értesítője, XXII., 1903, 169-170.

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