Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

108 dem Namen „machei” von Pest nach Wien.153 Im Herbst 1591 flüchtete er mit seinem Partner, János deák, ins Königreich Ungarn und hinterließ im Türkengebiet beträchtli­che Schulden.154 Ähnlich wie die Ragusaner errichteten auch die jüdischen Geschäfts­leute im Osmanischen Reich ein Handelsnetz. Ihr Mittelpunkt in Ungarn lag in Ofen, wie unsere Quellen beweisen, waren sie aber auch in den osmanischen Zentren der Provinz vertreten.155 Bucchia gelangte erst nach langem Prozessieren und einem mit einem Mord belasteten Verfahren zu den 871 Talern, die sich die beiden Juden aus Weißenburg, Jussufund Baruh, bei ihm geliehen hatten. Soviel kann den obigen Anga­ben aber deutlich entnommen werden: Trotz ihres geringen zahlenmäßigen Anteils waren jüdische und christliche Geschäftspartner mit einem sehr bedeutenden Kapital an der Unternehmung von Bucchia beteiligt. Ähnlich wie die Ragusaner vertraten sie ihre Interessen mit Entschiedenheit und nicht immer ohne Erfolg gegenüber den osma­nischen Behörden. Aus dem geschäftlichen Beziehungsgefüge von Bucchia geht klar hervor, dass Ofen als Militär- und Verwaltungszentrum des osmanischen Ungarns im Handelsver­kehr Richtung Süden eine zentrale Rolle einnahm. Hierauf verweisen auch einige ver­einzelte Erwähnungen über die Immobilien der Gesellschaft von Bona und Bucchia. Bucchia pachtete zwei Geschäfte und ein Lagerhaus von einem vakufuná auch für das benachbarte Topalovic-Haus, das neben seinem eigenen Haus lag, zahlte er Miete. Ne­ben diesen Häusern erwarb er als Gegenleistung für die Schulden eines Barbiers ein Häuschen und ein Geschäft in der Straße der Lateiner. Die Gesellschaft hatte in Keve ein Haus, außerdem in Hatvan ein Gebäude und ein Geschäft sowie überdies Weinber­ge, die wahrscheinlich nördlich von Ofen lagen. (Zumindest lagerte Bucchia seinen Wein in Gran). Der Wirkungskreis seines Handels erstreckte sich praktisch auf das ge­153 Gecsényi, Lajos: Bécs és Magyarország kereskedelmi kapcsolatainak történetéhez a 16-17. század fordulóján [Zur Geschichte der Handelsbeziehungen zwischen Wien und Ungarn an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert]. In: Ders: Gazdaság, társadalom, igazgatás. Tanulmányok a kora újkor tör­ténetéből [Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung. Studien zur Geschichte der frühen Neuzeit]. Győr 2008, S. 271-288, hier S. 275. 154 Takáts, Sándor: Rajzok a török világból [Skizzen aus der Türkenwelt], Bd. 4: A török hódoltság korából [Aus der Zeit der Türkenherrschaft]. Budapest [1928], S. 245-246; Bayerle, Gustav: Ottoman Diplomacy in Hungary. Letters from the Pashas of Buda 1590-1593. Bloomington 1972, S. 92-93. 155 Zur bis heute grundlegenden Aufarbeitung der Geschichte der Juden in Pest-Ofen in der Türkenzeit siehe: Büchler, Sándor: A zsidók története Budapesten a legrégibb időktől 1867-ig [Die Geschichte der Juden in Budapest von der Frühzeit bis 1867] (= Azlzr. Magyar Irodalmi Társulat Kiadványai, 16). Budapest 1901, S. 73-175. Eine neuere Zusammenfassung bietet: Raj, TamásWasadi, Péter: Zsidók a törökkori Budán [Juden im Ofen der Türkenzeit]. Budapest 2002. Über die Geschichte der Juden im Osmanischen Ungarn wurden neuerdings zwei wichtige Überblicksdarstellungen veröffentlicht: H araszti, György: Szefárd zsidók Magyarországon a kezdetektől a török uralom megszűntéig [Sefard-Juden in Ungarn von den Anfängen bis zum Ende der Osmanenherrschaft], In: Ders.: Két vi­lág határán [An der Grenze zweier Welten], Budapest o. J, S. 57-80; Buchberger, Reinhard: Das Leben im Grenzraum. Grenzräume zwischen Österreich, Ungarn und dem Osmanischen Reich in der Frühen Neuzeit - Die Grenze der Christenheit als Chance für die Juden? In: Kiessling, Rolf/Rauscher, Peter/Rohrbacher, Stefan/Staudinger, Barbara (Hrsg.): Räume und Wege. Jüdische Geschichte im Alten Reich 1300-1800. Berlin 2007, S. 217-252.

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