Szita László (szerk.): Tanulmányok a török hódoltság és a felszabadító háborúk történetéből. A szigetvári történész konferencia előadásai a város és vár felszabadításának 300. évfordulóján, 1989 (Pécs, 1993)
I. Tanulmányok a török alóli felszabadító háború kérdéseiről - GERHARD SEEWANN: Politische und militärische Grundlagen der Türkenfeldzüge 1683-1699
nissen zu zwingen. Man schlug sich um Provinzen, Festungen und Städte, sicherte sich Handelsvorteile auf Kosten des Besiegten. So wie der König im Schachspiel nicht geschlagen werden kann, sondern schon beim Eintreten dieser Möglichkeit das Spiel verloren ist, so verhielt es sich mit der Wirklichkeit barocker Kriegsführung. Da diese nur mit eingeschränkten Zielen operierte, nach sehr rationalen Grundsätzen und Spielregeln, in Art eines Brettspiels, nur eben mit lebenden Figuren und dem Risiko des tödlichen Ausgangs, war sie vor allem darauf angelegt, ihre wichtigstes Instrument, nämlich die Armee, möglichst zu schonen, in ihrer Kampfkraft zu erhalten und damit als Machtmittel für weitere Einsätze zu bewahren. Diese Grundsätze galten umso mehr, je hochentwickelter das parallel dazu stets komplizierter zu handhabende, auch immer kostspieliger gewordene Hauptinstument jeder Kriegsführung, nämlich die Feldarmee geworden war. Durch zunehmende Innovationen und unaufhörlich sich verfeinernde Waffentechnik hochentwickelt - gerade die 1680er Jahre wurden in diesem Zusammenhang von der Einführung des modernen Bajonettgewehres französischer Provenienz geprägt -, im Zusammenspiel der Waffentechnik, der drei sich in dieser Zeit herausbildenden Waffengattungen von Infanterie, Kavallerie und Artillerie, der räumlichen Gegebenheiten und dem Manövrieren großer Truppenkörper unter Gefechtsbedingungen nur mehr kompliziert zu handhaben, erforderte eine solche Feldarmee bereits einen hohen Schulungsgrad sowohl der Soldaten als auch der Offiziere, waren Ausfälle deshalb nicht mehr so schnell wie früher zu ersetzen und benötigte die erforderliche technische Ausrüstung sowie die Unterhaltung und Verproviantierung der großen Heereskörper gewaltige finanzielle Mittel, die nur durch eine immer straffere, in steigendem Maß nach den Grundsätzen des Absoulitsmus organisierte und solchen Grundsätzen auch verpflichtete Verwaltung aufgebracht werden konnten. Die besonderen Gegebenheiten am türkischen Kriegsschauplatz resultieren einerseits aus der von den europäischen Heeren abweichenden Zusammensetzung und Kriegsführung des türkischen Heeres sowie den räumlich-geographischen Gegebenheiten innerhalb und am südöstlichen Rand des ungarischen Königreiches, um dessen endgültigen Besitz die Feldzüge der hier behandelten Periode ausgefochten wurden. Das stets in großer Anzahl auftretende türkische Heer war von sehr heterogener Zusammensetzung: zahlenmäßig überwogen stets die leichten, in offener Feldschlacht bedeutungslosen Hilfstruppen, darunter die allgemein gefürchtete leichte, vornehmlich tatarische Reiterei, die durch ihre verheerenden Streifzüge