Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

dabei. Die Frau wollte sie nicht reinlassen, sie teilte ihnen mit, daß sie keine Zigeuner haben möchte. Früher hätte sie Flüchtlinge aus Berlin gehabt, die sehr grob zu ihr gewesen seien. Frau Braun weinte und beteuerte, sie seien keine Zigeuner. Daraufhin nahm sie die alte Frau bei sich auf, und sie wurden sehr gute Freunde. Die kleine Tochter wurde der Liebling der Alten. Sie gab ihr ein Bettchen und sie durfte mit ihr in einem Zimmer schlafen. Die anderen erhielten vier Papierstrohsäcke und im Gemeindeamt Stroh. Sie stopften dieses in die Säcke, und auf diesen lagen sie nebeneinander wie die Soldaten. Sie erhielten dreißig Mark, dafür mußten sie einen Eimer und einen Kochtopf kaufen. Sie hatten nichts mehr als ein kleines Messer. Sie hatten ja alles in der Ostzone gelassen. Der Mann von Frau Braun schaute sich gleich nach Arbeit um und hatte in einer Fabrik Glück. Die beiden Frauen, Mutter und Tochter, konnten in der örtlichen Näherei arbeiten. Es ging mühsam, meinte Frau Braun im Gespräch, aber es lief allmählich an. Aus Ignaz Baumhackls Bericht wissen wir, daß man die Jugendlichen nach Albach brachte, wo sie im Erzbergwerk hätten arbeiten müssen. „Mein Freund und ich sind aber nicht ins Bergwerk gegangen, sondern flüchteten lieber nach Westen. Einige Stationen vor der Grenze stiegen wir aus und passierten die Grenze zu Fuß. Auf der anderen Seite zeigten wir unsere Papiere, in denen stand, daß wir ins Berg­werk gehen. Wir durften in den Zug einsteigen, ohne etwas bezahlen zu müssen. Wir kamen dort an, wo wir auch jetzt noch sind, in Moers. Ich ging zu meinem Taufpaten, der bereits 1945 dorthin emigrierte. Er war ein Volksbund-Führer. Ich bin bei ihnen geblieben. Er sagte, am besten gehe ich gleich ins Bergwerk, da könnte man das meiste Geld verdienen. Ich ging ins Bergwerk. (...) Stellen Sie sich vor, ich wurde als Deutscher ausgesiedelt, aber ich konnte kein Wort Deutsch!" Der Vater von Gisela Herr ging während des Krieges nach Deutschland und blieb dort. Seine in die Ostzone ausgesiedelte Familie brachte er nach Stuttgart mit. „Er hat da in einem vierstöckigen Haus, es war ein zerbombtes Haus, die Hälfte war zerbombt, ein Zimmer gehabt. Da waren wir eine Weile. Mein Vater ist zur Flücht­lingsbehörde gegangen und hat dann einen Zuzug gekriegt fur seine Familie. Dann konnten wir uns anmelden, und wir waren berechtigt, eine Wohnung zu bekommen. Das war für den Staat auch schwer damals, den vielen Flüchtlingen Wohnung zu geben. Zu jeder Wohnung gab es damals einen zwei Meter breiten Abstellraum, zum Wäscheaufhängen zum Beispiel, den mußten die Leute abgeben. Davon haben wir einen gekriegt. Dann rissen wir eine Wand heraus, so war das Zimmer größer. Davon machten wir dann auch Küche und WC. Das war unsere Wohnung. Man hatte dann ein Dach über dem Kopf, und man wußte jetzt, wohin man heimgehen konnte. Im April sind wir dann hier eingezogen. Meine Großmutter ist leider auch im April gestorben. Die alten Leute hatten schwer verkraften können, wie es uns gegangen

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