Baranya. Történelmi és honismereti folyóirat. Emlékszám őszentsége II. János Pál látogatásának tiszteletére. 4. évfolyam (1991/1-2)
DOKUMENTUM - Német nyelvű összefoglalók
László Szita: DIE WEINENDE „MADONNA VON PÓCS" IM STURM DER TÜRKISCHEN KRIEGE Im Laufe der geschichtswissenaschaftlichen Bearbeitung der Gnadenbilder und Wahlfahrtsorte sind sehr viele wertvolle Abhandlungen entstanden, jedoch eine zusammenfassende Gesamtdarstellung läßt noch auf sich warten. Dieser Themenkreis ist von dem religions-und kirchengeschichtlichen Gesichtspunkt sowie von dem kulturhistorischen und kunstgeschichtlichen Aspekt gesehen gleichermaßen ein bedeutender Teil der ungarischen Kulturgeschichte. Der Pócser, später Marisapócser Wahlfahrtsort ist unter den Wahlfahrtszentren einer der bekanntesten in Ungarn. Seine Geschichte reicht bis zum November 1696 zurück, als auf einer Holztafel gemaltes Mariabild hier in einer griechisch-katholischen Holzkirche begann zu tränen. Die krichlichen Kreise und das Kommando der auf Winterquartier hier lagernde kaiserliche Truppen hat mit zahlreichen protestantischen Zeugen das Wunder bekräftigt. Anfang des Jahres 1697 wurde das Gnadenbild von Kaiser Leopold auf Wunsch seiner Gemahlin und mit der Billigung und Mitwirkung des Bistums Eger/Erlau in die Hauptstadt des Reichs, nach Wien befördert, wo es im Mittelpunkt der Verehrung stand. Mit einer Serie von kirchlichen Feierlichkeiten, unterstützt vom kaiserlichen Hof wurde das „tränende Madonnenbild" zum Symbol im Kreig für die Befreiung von Südosteuropa und zum Sehutzpatron der christlichen Truppen, die Gott um Sieg anriefen. Zu Zeiten des Sieges bei Zanta betete Eugen Savoyen, Oberkommandant der Hauptarmee der Heiligen Liga zum Madonnenbild vor der Schlacht. Nachdem großen Sieg organisierte er ein Te Deum Laudamus zu Ehren des Gnadenbildes. In mehreren tausen Exemplaren wurden Stiche verfertigt, dazu auch ein wunderschönes Gebet zur Muttergottes - zugleich anflehend um den Frieden - gedichtet. Die vorliegende Arbeit schildert mit der Hilfe der Erschließung von archivarischen Dokumentationen die authentische Geschichte über die Entstehung des Madonnenbildes und Wahlfahrtsortes. Sehr ausführlich zeigt die Abhandlung die Herausbildung und Verstärkung des Kultes im Jahre 1697, sowie die Anpassung der Verehrung an den schon im Kaiserreich entstandenen Liretto-Kult. Die vorliegende Abhandlung bringt die erste Darstellung in Kleingarphik, die vom ersten, ursprünglichen Mariabild-gemahlt von Ikonograph István Pap im Jahre 1676-verfertigt worden ist. Mária Imre L.: DAS VOLKSGLAUBENSLEBEN DES KATHOLISCHEN DEUTSCHTUMS IN DER PÉCSER DIÖZESE Die in der Pécser Diözese lebende deutschsprachige Bevölkerung bewahrte bis heute im Rahmen der Minderheit und infolge der bis zu den 1940-er Jahren gebliebenen relativen ethnischen Geschlossenheit zahlreiche archaische Züge der Volksgläubigkeit. Das nach den Migrationen im 18. Jahrhundert neubelebte Volksglaubensleben schöpfte aus der Geistigkeit der Barock. Mit der Zeit trug aber das sakrale Milieau auch eigenartige regionale Merkmale. Besonders beachtlich ist der Problemkreis der mit der Einsiedlung der Deutschen vermittelten sakralen Kulten, in erster Linie der der Verehrung der Schutzheiligen udn der der verschiedenen Andachtsformen. Die „Annahme" des Schutzheiligenkultes bedeutete gleichzeitig im Zeichen der interethnischen Wechselbezhiehungen die Übernahme der Ehrung ungarischer Heiligen. Diese Tradition lebte in vielen Orten in der zweifachen Dedikation der Kirchen und der Kapellen weiter, die sehr wichtige historische, ethnographische und ikonographische Lehren beinhaltet. Die Volkswallfahrt spielte im Leben der Dorfgemeinschaften eine sehr bedeutende Rolle. Die zu verschiedenen Volksgruppen gehörenden Pilger, die sich in den Wallfahrtsorten getroffen haben, lernten die Traditionen gegenseitig kennen. Infolge des kontinuierlichen Weiterlebens der Religionstraditionen wurde das Galubensleben des Volkes in den Dörfern der Pécser Diözese zum schaffenden, erhaltenden und identitätsbewahrenden Faktor der Gemeinschaft.