Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)

BARANYA MEGYE A RÓMAI KORBAN Fülep Ferenc—Sz. Burger Alice - Zusammenfassung zum II. Teil

den des Gebäudes bedeckte eine dicke Schuttschicht. Sie wurde später eingeebnet und über den Resten begann man wieder mit dem Bau. Diese Gebäude waren aber vorläufig vom provisorischen Charakter. Im Gegensatz zu den früheren riesigen Steinmauern bedeckten die Überreste von mit Lehm verstrichenen Gebäuden fast die ganze Ausgrabungsschicht. Diese provisorischen Bauten fielen dann um 259—260 herum einer erneuten feindlichen Zerstörung zum Opfer. An der Stelle dieser durch die Roxolanen in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zerstörten Gebäude begann man um die Wende des 4. Jahrhunderts mit einem erneuten umfassenden Wiederaufbau. Auf der etwa 110 Zentimeter hohen Trümmerschicht befand sich der Fuss­boden der neuen Steinbauten. Diese waren jedoch hinsichtlich der Qualität und Aus­führung mit dem Material und Bauart des imposanten Bades des 2. Jahrhunderts kaum zu vergleichen. Die Ausgrabungen dieses Gebiets brachten mehr als 1000 römische Münzen zum Vor­schein, mit Hilfe deren das Alter des Baus und der Zerstörung der einzelnen Gebäudeteile bestimmt werden konnte. So ist es gewiss, dass die Gebäude, die in diesem Gebiet der Stadt standen, im auslaufenden 4. Jahrhundert einer Feuerbrunst zum Opfer fielen. Betrefflich der Funktion der freigelegten Gebäudeteile sind zwei Annahmen möglich: a) die grossen Gebäude gehörten zum das Zentrum der Stadt bildenden Forum; b) um 296, nachdem Sopianae zur Residenzstadt der Provinz ernannt worden war, wurde hier der Palast des kaiserlichen Statthalters (praeses) errichtet. Das Zentrum des kirchlichen Lebens war in jeder römischen Stadt das Kapitol (Capito­lium). Für die genaue Bestimmung des Standortes dieses liegen uns in Sopianae keine genügenden Daten vor. Südlich von dem oben erwähnten Forumbezirk unter den Häusern der Rákóczi út 38 und 39 kamen in den früheren Jahren Altarsteine zu Ehren der Götter Juppiter und Juno sowie Silvanus zum Vorschein, auf einem Grundstück zwichen der Rákóczi út und Eötvös utca wurden ein zu Ehren von Hercules aufgestellter Altarstein und prachtvolle Gebäudereste freigelegt. Unsere Ausgrabungen auf dem später bebauten Gelände Rákóczi út 38 (gehört dem Komitatsrat) unterstützen die in der archäologischen Literatur nur noch vermutete These über die Bestimmung des Standortes des Kapitols. Die alten Quellen berichten in der ganzen Linie der heutigen Rákóczi út über eine Vielzahl römischer Gebäude. Diese wurden im Laufe der 1926 duchgeführten Kanalisations­arbeiten der Stadt bekannt. 1939/40 wurden beim Bau der Häuser Rákóczi út 39/c-d Gebäude freigelegt, die angefangen vom 2. Jahrhundert bis zum 4. Jahrhundert meh­rerer Bauperioden angehören. 1972 an der Stelle der einstigen Tüzép telep, (an der Ecke der Jókai utca und Szálai utca) konnte ein aus mehreren Räumen bestehendes, aus Mauern guter Qualität gebautes römisches Haus des 2. Jahrhunderts freigelegt werden. Dies beweist, dass die Gebäude der römischen Stadt auch südlich der Linie der Rákóczi út anzutreffen sind. 1967 beim Bau des neuen Stadtzentrums wurde unter dem Gebäude des Krankenhauses (SZTK Majláth utca 23—25—27) eine mehr als 30 m lange, im Inneren durch 2 Reihen Säulen geteilte selbständige Kapelle gefunden. Die darin geborgene Münze lässt den Bau der Kapelle in die Zeit des Kaisers Hadrian datieren. Zusammenfassend können wir feststellen, dass in der römischen Stadt im Gebiet des heutigen Pécs imposante öffentliche Gebäude, schlichte Wohnhäuser, geflasterte Stras­sen, ein Wasserleitungs- und Kanalisationssystem gebaut wurden. Die Gebäude waren aus Kalkstein oder Ziegeln gebaut. An mehreren Stellen wurden Stuck-, Fresken- und Mosaikfragmente freigelegt. Auf die Bevölkerung der römischen Stadt lassen die Inschriten der Steindenkmäler schliessen. Aufgrund dieser können zwei Grundschichten nachgewiesen werden. Die römisch gewordene Urbevölkerung und die Einwanderer, die aus Norditalien oder Westpannonien gekommen sind. Die im Leben anderer Städte eine grosse Rolle spielen­den ausgedienten Soldaten, Veteranen, hinterliessen hier ziemlich wenig Steindenkmä­ler. Auch über die Existenz der Sklaven oder der Freigelassenen (liberti) konnten bisher keine Denkmäler gefunden werden. Aus den figuralen Darstellungen kann auf die Kleindung eines Soldaten, eines bürgerlichen Mannes oder einer Frau, bzw. auf den Beruf der Vestorbenen geschlossen werden.

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