Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)

BARANYA MEGYE AZ ŐSKORBAN Bándi Gábor—F. Petres Éva—Maráz Borbála - Zusammenfassung zum I. Teil

beide waren vom Ende des II. Jahrhunderts v. u. Z. bis zur römischen Eroberung, bzw. in gewisser Form auch in der Römerzeit bewohnt. In Boly—Sziebertpussta wurden Teile eines Hauses freigelegt, mit einem Haus, das in die Erde eingetieft war, mit abgerundeten Ecken und geflochtenen Wänden mit Lehmbeschlag. In beiden Siedlungen gab es eine Menge von Gebrauchskeramik, — Schüsseln, Getreidebenhälter —, verhältnismässig wenig graphittierte, mit Kamm ver­zierte Gefässe, und bis zur Zeit gibt es keine bemalte Keramik. Dunaszekcso gehört in die Reihe der grossen Siedlungen an der Donau. Hierher stammt der reiche Münzfund, der einer Münze Südtransdanubiens den Namen gab. Der Münzfund benachdruckt nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung der Siedlung, sondern sie reiht es zugleich zu den grosseren Stammeszentren oder Wirtschaftsein­heiten. Die selbständige keltische Münzprägung, die sich um die Mitte des II. Jahrhunderts v. u. Z. herausbildete, geht als Nachahmung auf die Tetradrachmen des Makedonen­herrschers Philipp II. zurück, sie hiessen Philippeer. Im südlichen Transdanubien, so auch im Bereich des Komitats Baranya, standen mehrere Typen im Verkehr. Der Regölyer Typ, genauso eine Nachahmung der Philippeer, wurde aus Silber und Bronze in drei Grössen hergestellt. Die beiden Typen, der von Regöly und Dunaszekcso, fol­gen einander nach, nach der neuesten Datierung wurde der erste am Anfang des I. Jahrhunderts v. u. Z„ der andere, der von Dunaszekcso schon ins I. Jahrhundert u. Z. hieinreichend geprägt. In Transdanubien verkehrten auch anderswo hergestellte Münzen, so ist das häufigere Vorkommen der besonders um Eszék kursierenden Prägungen in der Münzanstalt ein Beweis für die engeren Handelsbeziehungen. In Baranya, in Mágocs kam ein nur noch aus der Literatur bekannter grosser Fund von Silbermünzen, des sog. Zichyuj falu-Typ zum Vorschein, der älter ist als die Typen von Regöly und Duna­szekcso, aus der Mitte des I. Jahrhunderts v. u. Z. Neben den grossen Siedlungen sind auch kleinere Freilichtsiedlung bekannt; ein Teil von ihnen ist vom Ende des II. Jahrhunderts v. u. Z. bis durch das I. Jahrhundert bewohnt (Pécs—Megyeri—Wiese, Lánycsók—Bácsfapuszta, Majs —Ziegelei, Marok). Ahn­licher Grössenordung, aber etwas spätere Siedlungen sind, nur mit Material des I. Jahr­hunderts v. u. Z. Bakonya und Hird. Es sind auch einige Gräber aus dem I. Jahrhundert v. u. Z. bekannt: Pécs—Cserkút (Grab eines Kriegers), Véménd (Grab eines Kriegers), unter seinen Begaben eine in einer Werkstatt von Capua hergstellte bronzene Patera. Die übrigen Beigaben knüpfen das Grab auch an den italischen Kreis an. Hinsichtlich dr Struktur der Gesellschaft der Kelten haben wir wenig direktes, ortsge­bundenes Material. Aus den Quellen und aus dem archäologischen Material anderer Gebiete wissen wir, dass die keltische Gesellschaft eine Sippen- oder Stammesgesellschaft war. In Baranya kann man die Anwesenheit der Aristokraten, der führenden Schicht mit keinen Fürtstengräbern beweisen. Ein mittelbarer Beweis könnte vielleicht die gol­dene torques von Hercegmárok (Gajic) sein, die ein Fürstenabzeichen oder der Schmuck einer sehr reichen, zur führenden Schicht gehörenden Person gewesen sein könnte. (Sie ist ein Stück in plastischem Stil, mit Parallelen aus Südfrankreich.) Anhand des Materials aus dem Komitat Baranya ist es festzustellen, dass die führende Schicht durchwegs, vom IV. bis zum I. Jh. v. u. Z. das Militär, die bewaffneten Krieger waren. Als Ursache könnte die Balkannähe des Gebiets, die Griechenfeldzüge und die Scordiszen —Römer — Bewegungen in Betracht kommen. Anhand des zur Verfügung stehenden Materials können wir innerhalb der Keltenzeit im Untersuchungsgebiet drei Phasen unterscheiden: die Periode des Sesshaftwerdens am Ende de? IV. Jahrhunderts v. u. Z., die durch einige Gräber vertreten ist; eine zweite Phase mit höherer Bevölkerungsdichte, III —II. Jh., als Pécs das Siedlungszentrum war; endlich verlegte sich der Siedlungsschwerpunkt im I. Jh. v. u. Z., bis ins I. Jh. u. Z. hinein an die Donaulinie, mit der Herausbildung neuer grosser Siedlungen. Das Leben in den früheren Siedlungen hörte nicht auf, nur gingen sie zurück. Nach der Eroberung der Römer ist das Weiterleben der Kelten in den grossen Donau­siedlungen zu beobachten.

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