Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1980. (Pécs, 1981)
TANULMÁNYOK ÉS DOKUMENTUMOK BARANYA MEGYE NEMZETISÉGEINEK TÖRTÉNETÉRŐL - Német nyelvű összefoglaló: Dr. Seewann Gerhard
Die Studie beschreibt die speziellen Entwickungslinien im nationalen Erwachen der Slowaken und integriert den Streit Szalágyi—Papanek in das auf diese Weise gewonnene Gesamtbild ein. Abgesehen vom 200. Jahrestag des Erscheinens der Bücher von Szalágyi und Papanek in der Druckerei zu Pécs gewinnt das Thema deshalb an besonderer Aktualität, weil infolge der Erschliessung neuer historischer Quellen und der kritischen Edition der alten Quellen eine Revision der Auseinandersetzung Szalágyi-Papanek (und Szlenar-Katona) eingeleitet wird. László Szita: Die nationalitätenpolitischen Aspekte bei den Verstaatlichungsbestrebungen der Schulen in der Baranya zur Dualismuszeit (1898, 1906). Der Gesetzesarti'ikel Nr. 38 des Jahres 1863 über die Organisation der Volksschulen ermöglichte unter anderem die Errichtung staatlicher Schulen. Im damaligen Ungarn war der entscheidende Teil der Schulen in 'konfessioneller Hand sowie in der Obsorge der Gemeinden. Der Staat errichtete einerseits aus nationalitätenpolitischen Erwägungen heraus immer mehr Schulen, andererseits bezweckte er damit die Steigerung des Unterrichtsniveaus in einzelnen rückständigen Gebieten. Es gab Gebiete, in denen die Verstaatlichung der Grundschulen tatsächlich ein zeitgemässes Programm bedeutete. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der Verstaatlichung der Volksschulen, somit eines Problems, mit dem sich die ungarische historische Literatur bisher kaum oder überhaupt nicht beschäftigt hat. Damals stellte sich die Baranya als Nationalitätenkomitat dar, in dem die Nationalitätenbevölkerung (Deutsche, Kroaten, Serben) die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmachte. So bietet die Analyse der Verstaatlichungsbestrebungen zugleich einen Einblick in diese Struktur und die wesentlichen Fragen der Schulpoliti'k in Ungarn. Diese Arbeit untersucht konkret die im Jahre 1898 und sodann 1906 einsetzenden Verstaatlichungsbestrebungen der Schulen, um auch die Konzeption der mit dem Unterricht befassten Regierungsbehörden, den Standpunkt der lokalen Komitatsverwaltung und fallweise der Unterrichtsleitung auf Komitatsebene darzustellen. Damit im Zusammenhang wird ausführlich dokumentiert, in welchen Orten mit Nationalitätenstruktur die Unterrichtsbehörden des Landes wie des Komitates den Versuch machten, die Schulen zu verstaatlichten. Die Studie weist auch darauf hin, wie das Konzept der Modernisierung in den Hintergrund gedrängt wurde und das Ziel einer 'sprachlichen Magyarisierung der Schulen den Wunsch nach deren Verstaatlichung bestimmte. Sowohl die Einleitung als auch die Dokumente sind jedoch ein klarer Beweis dafür, dass diese Politik wirkungslos blieb und der Unterricht in der Nationalitätensprache seine ausserordentliche Bedeutung in dieser Region behielt. Auch die Zweisprachigkeit als eine Forderung, die als zeitgemäss angesehen werden kann, hat sich in diesem Zeitraum von 1898 bis 1906 weiter verbreitet. Die Verstaatlichung wurde auf unserem Gebiet zu Fall gebracht. Dafür gab es zwei Gründe. Die Regierung war nicht imstande, entsprechende materielle Unterstützung zu gewähren und die Gemeinden ebensowenig, eine solche zu garantieren; schliesslich wünschten die Gemeinden weder eine Verstaatlichung der Schulen noch die Errichtung staatlicher Schulen, da sie ängstlich um ihre Mutterscprache besorgt waren. Sonst hätten die Gemeindeleitungen ihre Mitsprache in Schulangelegenheiten verloren. Diese aufgrund der nationalistischen Konzeption begonnene Organisation von staatlichen Schulen war damit unserem Gebiet nicht erfolgreich. Auf Landesebene wurden zwischen 1898 und 1906 freilich eine bedeutende Anzahl von staatlichen Grundschulen gegründet. Ihre Zahl betrug ungefähr dreitausend. Im Jahre 1906 betrug die Zahl der an staatlichen Schulen eingeschriebenen Schüler mit ungarischer Muttersprache 203 851 und der mit einer Nationalitäten-Muttersprache