Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer
Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute
österreichischen Kaisers, die erste Ungarnkarte auf Grund von Vermessungen. Müller nahm entlang der Donau und Theiß Messungen zur Bestimmung der geographischen Breite vor. Dies waren die ersten astronomischen Beobachtungen für ausgesprochen astrogeodäsische Zwecke auf dem Gebiet Ungarns. Auf dieser Karte ist der auffälligste Unterschied zu den früheren Darstellungen, dass der ungarische Donauabschnitt schon seiner richtigen Lage entsprechend angegeben wurde. Zur Wiedergabe Siebenbürgens verwendete Müller die 1699 in Nagyszeben/Hermannstadt/Sibiu erschienene Mappa della Translluania von Giovanni Morando Visconti. Von den geplanten 2 500 Exemplaren wollte die Ungarische Kammer 500 Stück unter den Beamten und Hochadeligen verteilen. Als Beilage wurde der Karte auch ein gesondertes Ortsregister mit über 4 000 Ortsnamen beigefügt. 11. Delisle, Guillaume de: Carte de la Hongrie, de la Transilvanie de la Croatie et de la Sclavonie ... Paris-Haag. 1703. In: Allgemeiner Atlas der ganzen Welt. Theil 1. S.d. [1739] ÖStA KA Kartensammlung A IV 1, Nr. 46 Die Karte des berühmten französischen Kartographen, Guillaume Delisle (de I’ Isle) (1675-1726) gilt als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der ungarischen Kartographie. Dank der Beobachtungen des Grafen Marsigli, dessen Name auch in der Bezeichnung der Karte erwähnt ist, stellt diese Karte erstmals das Donauknie wahrheitsgetreu dar. 12. Homann, Johann Baptist: Regni Hungarie tabula generalis ex archetypo Mülleriano. In: Grosser Atlas über die ganze Welt. Nürnberg. 1737 ÖStA HHStA MB 2902a Die Karte von Johann Christoph Müller (s. Karte 10) haben viele Verleger übernommen, womit sie sich ebenfalls an der Beseitigung der Fehler und Mängel der früheren Ungarnkarten beteiligten (Abb. 3). 25