Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer
Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute
Landes- und 9 Stadtkarten. Im Interesse der „Volksbildung“ wurden die Karten an die Schulen billiger abgegeben, statt für 31 für nur 20 Kreuzer. Die Blätter der Landkartenausgabe der ungarischen Komitate, des berühmten A Magyar átlás azaz, Magyar, Morvát és Tót országok vármegyé ... (Der Ungarische Atlas, d. h. der Komitate der ungarischen, kroatischen und slawonischen Länder ...), begann man 1796 herauszugeben, und die letzten Mappen erschienen 1811 mit dem Repertorium, dem fast 15 000 Namen enthaltenden Namensverzeichnis. Die Namensammlung nannte auch die eventuellen lateinischen, ungarischen, deutschen, slawischen und rumänischen Varianten. An der Herstellung der Komitatskarten waren 35 Vermessungsingenieure beteiligt. Gleichzeitig mit der Tätigkeit Demeter Görögs unternahm es der Debrecener Professor Ézsaiás Budai [1766-1841], der in Oxford und Göttingen studiert hatte, den schulischen Unterricht mit ungarischsprachigen Karten zu versorgen. Nach dreijähriger Arbeit erschien 1800 der erste ungarische Schulatlas mit den Stichen Debrecener Theologiestudenten, der Oskolai Új Átlás az alsó classisok számára (Neuer Schulatlas für die unteren Klassen). Eine schöne Landkarte Ungarns aus 12 Blättern erschien 1806: János Lipszky [1766-1826] korrigierte durch die Daten lokaler Vermessungen und geographischer Ortsbestimmungen die aus anderen Quelle vorliegenden Angaben und legte im Laufe dieser Arbeiten die geographische Lage von insgesamt 500 Punkten fest. Lipszkys Werk, die Mappa generalis regni Hungáriáé ... (Pest, 1806), war epochal in der Geschichte der ungarischen Kartographie, das erste Werk für zivile Zwecke, das in allen Teilen auf Messungen beruhte und in voller Gänze von Ungarn angefertigt worden war. Die 1834 gestochenen Karten des Europaatlas des talentiertesten Kupferstechers der Periode Ferenc Karacs [1770-1838] wetteifern mit dem deutschen Stieler-Atlas, der als das vorzüglichste Kartenwerk der Zeit galt. 1843 und 1845 erschienen auch die ersten ungarischsprachigen Weltatlanten für Unterrichtszwecke: die Werke von Elek Fényes [1807-1876], Alajos Bucsánszky [1802-1883] und Antal Vállas [1809-1869], Im Verlaufe der den Ausgleich vorbereitenden Arbeiten schlug der Vermessungsingenieur Ágoston Tóth [1812-1889], einstiger Oberst der Revolution 14