Ausstellungskatalog „Revolution 1848”

Vorwort - Statt eines Vorwortes

Ausstellung 3. März -31. August 1998 ul* L Vorwort Mit der Zahl acht und dem Datum des 13. März hat es in der österreichischen Geschichte etwas Merkwürdi­ges an sich: Sie sind so eine Art Schicksaiszeichen, vor allem in der neueren Zeit. Man denke hier nur an die drei Jahreszahlen 1848, 1918 und 1938 Vor allem beim erstgenannten und beim letzten sind die Märztagc von entscheidender Bedeutung gewesen. Vor nunmehr 150 Jahren durchzog die bislang größte und einzige Revolution unser Land und erschütterte besonders die Reichs- und Residenzstadt an der Donau, aber auch die anderen Staaten des Habsburger­imperiums, wobei Ungarn ganz besonders unter den Folgen leiden sollte. Dem Absolutismus war der Kampf angesagt, man wollte zwar dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, doch der verhaßte Zwang des Obrigkeitsstaates sollte beseitigt werden. Die revolutionären Eriegmsse des Jahres 1848 brachten noch nicht das gleiche Recht für alle Bürger, aber ein erster Weg dazu war eingeschlagen. Das Geschehen näher zu dokumentieren ist Aufgabe der gezeigten Ausstellung. Es bereitet dem Österreichischen Staatsarchiv einmal mehr Freude, mit dem Ungarischen Staatsarchiv bei einer neuerlichen Exposition engstens Zusammenarbeiten zu können und es dankt an dieser Stelle allen an dieser Kooperation maßgeblich Beteiligten: Dem Generaldirektor des Ungarischen Staatsarchivs, den Mit­gliedern der Ungarischen Archivdelegation im Haus-, Hof- und Staatsarchiv und im Kriegsarchiv, dem Vertreter des Collegium Hungaricum und nicht zuletzt der stets entgegenkommenden Ungarischen Bot­schaft in Wien. Im eigenen Bereich haben diesmal Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, des Allgemeinen Verwaltungsarchivs, des Kriegsarchivs und des Finanz- und Hofkammerarchivs sowie der Bibliothek ihr kompetentes Wissen zu den Archivbeständen fiir 1848 eingebracht und die Exponate ausge­wählt. Ihnen allen sei ganz herzlich gedankt, ebenso der Restaurierwerkstätte des Österreichischen Staats­archivs für mannigfache Hilfe, auch in “letzter Minute”. Abschließend seien aber namentlich diejenigen Personen angeführt, die der Ausstellung das Aussehen gaben, das dem Publikum in Wien und anschließend in Budapest vor Augen führen soll, daß auch Archivalien Spannung erzeugen können. Daher besonderer Dank an Sabine Bohmann, Attila Bonhardt, Peter Broucek, István Czigány, István Fazekas, Michael Gobi und Roman-Hans Gröger. Hon.-Prof. Dr, Lorenz Mikoletzky Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Statt eines Vorwortes In kurzer Zeit habe ich schon das zweite Mal die Ehre, die Besucher einer gemeinsamen österreichisch­ungarischen Archivausstellung zu begrüßen. Noch dazu diesmal aus dem Anlaß des 150. Jahrestages der ungarischen und der Wiener Märzrevoiution im Jahre 1848. Es ist aus der Geschichte weit bekannt, wie schnell sich das Haus Habsburg den Bestrebungen der Reform­ideen entgegengesetzt hat. Die Streitigkeiten mündeten in Ungam bald in einer blutigen Konfrontation, im ungarischen Freiheitskampf gegen die Hofkamarilla. Trotz alledem trugen die ersten Tage der Revolution in Wien und Pest/Buda gleiche Merkmale: Sehnsucht nach “Liberté, Egalité, Fratemité”. In diesem Sinne wurde das Material der Ausstellung ausgewählt und präsentiert. Jetzt in Wien, dann in Budapest. Als ein wiederholtes Signal der festen Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Staatsarchiv und dem Ungarischen Nationalarchiv. Dr. Lajos Gecsényi Generaldirektor des Ungarischen Nationalarchivs

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