Manfried Rauchensteiner: Waffentreue – Die 12. Isonzoschlacht 1917
Franz Felberbauer: Die 12. Isonzoschlacht: Der Operationsplan und seine Durchführung
österreichische Divisionen23 und große Verbände österreichischer schwerer Artillerie zugeteilt. Sie bildeten zusammen drei Armeegruppen, die nach den Kommandanten benannt wurden (siehe Abb. 2): Gruppe Generalleutnant (GLt) von Stein (III. bayr. Korps): k. u. k. 50. Inf Div, deutsche 12. Inf Div, deutsche 117. Inf Div, deutsches Alpenkorps Gruppe GLt von Berrer (LI. Württemberg. Korps): deutsche 26. Inf Div, deutsche 200. Inf Div Gruppe FML Scotti (k. u. k. XV. Korps): k. u. k. 1. Inf Div, deutsche 5. Inf Div, k. u. k. 13. Inf Div (Reserve). Zusätzlich beschloss das AOK in Baden, das k. u. k. I. Korps unter GdI Alfred Krauß, welches dabei war, einen Angriff in der Bukowina gegen die Russen vorzubereiten, an die Südwestfront zu verlegen und zwischen die k. u. k 10. Armee in Kärnten und die deutsche 14. Armee einzuschieben. Diese Gruppe Krauß umfasste die k. u. k 3. (Edelweiß-)Division, die k. k. 22. Schützendivision und die k. u. k 55. Inf Div (ehern. 93. Inf Div) mit der Deutschen Jägerdivision als Reserve. Beim taktischen Einsatz dieser Gruppe kam es zu Auffassungsunterschieden, die sich in der Artilleriebeistellung bemerkbar machten, weil das AOK in Baden das l. Korps nur als Flankensicherung für die 14. Armee, der Generalstabschef der 14. Armee, GLt Krafft, es aber mit voller Zustimmung von GdI Krauß als entscheidende rechte Flügelgruppe für den Durchbruch einzusetzen beabsichtigte.24 Die 14. Armee sollte dem ursprünglichen österreichisch-ungarischen Angriffsplan zufolge die Offensive im Oktober beginnen, um „im Rahmen einer Stellungsverbesserung größeren Umfanges“25 „die Italiener über die Reichsgrenze zurückzuwerfen“. Die deutschen Befehlshaber erachteten diese Ziele als zu gering gesteckt, richteten ihre Absichten darüber hinaus26 und forderten zudem den gleichzeitigen Angriff aller am Isonzo stehenden Verbände, also auch der Heeresgruppe Boroevic. Erzherzog Eugen erteilte in diesem Sinne seine Befehle.27 Vorzugsweise Kemtruppen aus den Alpenländern und Bosniaken. Um alpenländische Truppen, z.B. die aus Tirolern, Salzburgern und Oberösterreichem bestehende Edelweiß-Division und die steirische 22. SchD freizumachen, wurde die 19. ID aus Galizien nach Tirol verlegt. Vgl. dazu: Die zwölfte Isonzoschlacbt und die Verfolgungskämpfe bis an die Piave. K. u. k Heeresgruppen Kmdo Fm von Boroevic, Ergänzung zum Behelfe des AOK Op. Geh. Nr. 700, KA, NFA, 5. Armee, Karton 975. 24 Krauß, Alfred: Das Wunder von Karfreit. Im besonderen der Durchbruch bei Flitsch und die Bezwingung des Tagliamento. München 1926, S. 14. 25 K r a f f t: Durchbruch am Isonzo II, S. 17. 26 Krafft: Durchbruch am Isonzo I, S. 31. Ferner: Krauß: Das Wunder von Karfreit, S. 14, wonach Krafft ursprünglich die Etsch als zu erreichendes Ziel anstrebte. 27 Diese Formulierung ist nach Schöckl umstritten. Die beiden Isonzoarmeen, die den Großteil ihrer Artillerie (2. ISA hatte nur noch 72 mittl. und 12 schwere Geschütze) und Flieger an die 14. Armee 20