Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 31. (Budapest, 2017)

Hilda HORVÁTH: Sechs Löffel und sechs Stühle. Die Kunstsammlung des Ehepaars Stéger-Urbán - und was davon geblieben ist

Ende des Raumes hängt ein Heiligenbild - gleich einem Altarbild - mit adorierenden Engelstatuen an beiden Seiten. Aus dem Brief von Frau Stéger erfahren wir, dass diese weiß gefassten und vergoldeten Holz­statuen von einem in Ungarn tätigen Meis­ter aus dem 17. Jahrhundert stammen. Bei Géber können wir die genauen Informatio­nen nachlesen: Leonhard Weber (1702— 1773) hat die Figuren in den 1760er Jahren für die Sankt Florian-Kirche in Buda (Ofen) angefertigt. Die Statuen können die Stégers aus dem Antiquitätenhandel erwor­ben haben, das Kirchengebäude wurde nämlich nach dem Ersten Weltkrieg von der Hauptstadt an die Budapester grie­chisch-katholischen Kirchengemeinde übergeben. Wegen der unterschiedlichen Liturgie wurden die Statuen aus dem Inne­ren entfernt, so konnten sie in den Handel geraten.46 Im Saal des Bergschlosses waren an bei­den Seiten symmetrisch neben den Engel­statuen Rokokowandleuchter angeordnet - sie waren wie auch der Kronleuchter wahre Prachtstücke. Auf dem niedrigen Schrank unter dem Heiligenbild reihten sich Silbergegenstände, vielleicht waren auch die Stücke darunter, die 1927 bei der Silberausstellung vorgestellt wurden. Hin­sichtlich der Einrichtung achtete man je­doch nicht nur auf wertvolle Kunstgegen­stände sondern auch auf den Komfort, denn im Raum standen auch einfachere, bequeme Möbelstücke. Das weitere Schicksal der Kunstgegen­stände Hitler wurde am 30. Januar 1933 deutscher Kanzler. Das Vordringen des Faschismus hat die Möglichkeiten der jüdischen Bürger immer mehr eingeengt. Die sogenannten Judengesetze in Ungarn haben die Rolle und wirtschaftlichen Möglichkeiten der jüdischen Bürger zwischen enge Schranken 13. 141

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