Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 31. (Budapest, 2017)

Hilda HORVÁTH: Sechs Löffel und sechs Stühle. Die Kunstsammlung des Ehepaars Stéger-Urbán - und was davon geblieben ist

In Bicske kaufte er nicht nur Land, son­dern auch ein sogenanntes Bergschloss, das Károly Nagy, Mathematiker und Astro­nom, in der Nähe der Sternwarte in Bicske errichtet hatte. Die Sternwarte galt als Hauptwerk der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, das Schloss wurde erbaut, um den Astronomen eine Bleibe zu bieten. Das Observatorium hat seine Arbeit nie begonnen, denn während des ungarischen Freiheitskampfes 1848-49 wurde Károly Nagy verhaftet, und obwohl er mangels Beweise bald freigelassen wurde, wurde er unter Polizeiaufsicht gestellt. Nach einer Zeit zog er ins Ausland und bot dabei sein ganzes Vermögen dem ungarischen Staat an.44 Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kam das Schloss in der Zwischenkriegszeit in den Besitz von György Stéger. Seine Frau hat das Gebäude größtenteils mit Kunstschätzen eingerichtet. Das Observa­torium wurde als Kornspeicher genutzt. Stéger ließ im Schlosspark das Mausoleum vollenden, das Károly Nagy zum Anden­ken an seinen Bruder zu bauen angefangen hatte. Wir kennen ein Foto aus der Zwischen­kriegszeit, auf dem eine Gesellschaft vor der Gartenfassade des Schlosses beisam­men sitzt: Mit Sicherheit handelt es sich um die Familie Stéger und ihre Freunde. Es ist deutlich zu erkennen, das sich das Schloss in einem ausgezeichneten Zustand befand: Es ist ein frei stehendes, gradliniges Gebäu­de mit drei Achsen, in der Mitte mit einem schmalen Risalit, einer dreieckförmigen Fassade und Balkon. Ein Teil des Gebäudes war von Jungfernrebe bedeckt. Einige damalige Interieur-Aufnahmen45 (Abb. 11.-13.) bieten Einblick in den Reichtum und den Komfort, den die Fami­lie Stéger auf diesem Landsitz genießen 11-13. Bicske, Interieuraufnahmen des Bergscblosses, 1938-1939, Nachlass István László Jakab, Bicske, Károly Nagy Stadtbibliothek 139

Next

/
Oldalképek
Tartalom