Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 30. (Budapest, 2016)

Nadine FINSTERWALD: Gewirkte Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard. Eine Untersuchung der zwei Tapisserien aus dem Kunstgewerbemuseum in Budapest

Dabei fällt auf, dass die jeweils erste Szene einen frühen Zeitpunkt aus dem persönli­chen Leben Bernhards zeigt. Die zweite Szene beinhaltet bei beiden Tapisserien kir­chenpolitische Vorkommnisse, bei denen es um die Beendigung des Schismas geht. Im ersten Beispiel um die Abdankung Victors und damit die Beendigung des Schismas, im zweiten Beispiel um die Bekehrung Wil­helms von Aquitanien und damit die Been­digung des aquitanischen Schismas. Die dritte Szene ist in beiden Fällen eine weltli­che und zeigt eine Unterredung vor einem Monarchen, konkret um die Vorkommnisse an der Kardinalssitzung des Königs Roger, während die vierte und letzte Szene auf bei­den Tapisserien ein Wunder zeigt, welches für die Ikonografie Bernhards eine wesentli­che Rolle spielt und somit auch vielfältig va­riiert und in anderen Kunstgattungen einge­setzt wurde. Vorlagen In der Literatur scheint keine Vorlage für die Szenen der Tapisserien bekannt zu sein. Doch können die Szenen auf den Bildtep­pichen auf 7 von insgesamt 56 Kupfersti­chen der Bernhardvita nach Antonio Tem- pesta aus dem Jahre 15876 zurückgeführt werden. Die Stiche zeigen dieselben Vor­kommnisse wie die Szenen auf der Tapisse­rie, jedoch spiegelverkehrt, was sich durch die Technik der Wirkerei erklären lässt. Die Beliebtheit und der Bekanntheitsgrad dieser Stiche erklären, weshalb sie als Vor­lagen für die Tapisserien gewählt wurden, auch wenn diese in die viel spätere Zeit­spanne zwischen 1708 und 1751 datiert werden. Bei den Kupferstichen handelt es sich um schlichte Einzeldarstellungen, welche einen emblematischen Aufbau aufweisen 7. Victor vor Papst Innozenz II (1, Szene 2) 84

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