Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 30. (Budapest, 2016)

Miklós GÁLOS: Eine Taufgarnitur von Hans Jakob II. Baur in Ungarn. Neuzuschreibung und Provenienz eines Augsburger Ensembles

vichs, der, obwohl selbst Katholik, die evangelischen Kirchen Ungarns mehrmals mit bedeutenden Geschenken bedachte. Der Evangelisch-Lutherischen Kirche schenkte er neben einer größeren Archiva­liensammlung das eigenhändige Testament Martin Luthers und der Evangelisch-Re- formierten Stadtgemeinde zu Pest (Buda­pest) stiftete er mehrere Goldschmiedewer­ke. An einem derselben - einem Deckelpo­kal - findet sich eine Inschrift, welche seine Toleranz und seine Hinwendung zu den anderen Nationalitäten und Konfessionen in dem ethnisch wie religiös gleichermaßen gespaltenen Ungarn bezeugt: „Der Religi­on zur Ehre und in ergebener Liebe zur Nation: Miklós W. Jankovich“.54 Originaltext der Consignatio ... poculorum (Inv. poc.) 166.: Cantharus argenteus tam ab intus quam extus bene inauratus, copiosis florum et fo­liorum lemniscis ac fructibus pertusis, cuius coperculo nux maior pinea, urbis Augusta­nae insigne, superposita est. Manubrium tortuose elaboratum. Elegans caput Angeli seu Seraphini erectum exhibet. In ventre canthari felix transitus Moysis per mare ru­brum et sacrificium Deo oblatum exhibet, Pharaone, eundem insequente, per fluctus maris obruto. Nullum isthic vestigium pos­sessoris visitur: verum solitum urbis Augus­tae Vindelicorum signum et stigma, conus abiegnus (nux pinea) locum, litterae vero I.R. artificem denotant. Ponderat semiun- cias quinquaginta novem - 59. ANMERKUNGEN 1 Inv.-Nr. 18995. Silber, getrieben, gegossen, teilvergoldet; H 37,1 cm, Dm 20 cm; 1041,1 Gramm. 2 Rosenberg, Marc: Der Goldschmiede Merkzeichen. 3. erw. u. ill. Auflage, Bd. 1-4. Frankfurt am Main - Berlin, 1922-1928. (im Weiteren: R 3): „664 1) Teilvergold, schlanke Kanne mit getrieb. Ranken; H 37,5; Silberausstellung Budapest 1884“. Das dazugehörige Beschauzeichen ist R 3, 166. 3 A magyar történeti ötvösmü-kiállítás lajstroma [Katalog der Ausstellung der ungarischen Goldschmicdeantiqiutäten]. Budapest 1884. 4 Die Stadt heißt im Ungarischen seit dem Frühmittelalter Sopron, der deutsche Name der Stadt lautet Ödenburg. In der Literatur (auch in der deutschsprachigen) kommen beide Namen vor. Im vorliegenden Artikel findet der deutsche Name Verwendung. Diesen gebraucht heute auch offiziell die deutsche Minderheit der Stadt. Man muss sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass die Stadt heute eher unter ihrem ungarischen Namen zu finden ist. 5 Text der vier Spruchbänder: Es sey denn dass iemand geboren werde auß dem Wasser und Geist. Joh: 3 Cap. - Aber Ihr seyd abgewaschen, Ihr seyd geheiliget, Ihr seyd gerecht worden. 1 Corinth. 5. V. 11.— Dan wie Viel Ewer Getaufft sind, die haben Christum angezogen. Galatt: 3. V. 25. - Durch das Bad der Wider gebürt und ernewerung des H. Geistes. Th it: 3. V. 5. 6 R 3, 658 a): „Runde Platte, figurai getrieben mit Blattranken u. Früchten. Privatbesitz. Oedenburg (Ungarn)“. Da Maßangabe und Beschauzeichen fehlen, nahm Rosenberg die Schüssel offensichtlich ohne Autopsie auf. Dieser Umstand könnte auch die irrtümliche Besitzerangabe erklären. 7 Katalog der Ausstellung: Luther Márton emlékezete. A lutheri reformáció emlékei Magyarországon a 23

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