Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 29. (Budapest, 2013)

Dóra REICHART: Die Karriere einer Frau in einem Männerberuf in der Zwischenkriegszeit. Das Werk der Innenarchitektin Zsuzsa Kovács in den 1920er und 1930er Jahren

Kovács entworfenen Wohnungen. Auch wenn keine ernsthafte Parallele gezogen werden kann, aber symbolisch und unterhaltsam wird diese Erscheinung im Spielfilm Mai lányok [Mädchen von Heute] aus dem Jahr 1937 von Béla Gaál dargestellt, in dem die Möbeldesignerin Zsuzsi (sic!) mit vier Kunst­gewerbler-Kolleginnen eine „Aktiengesellschaft für moderne Wohnungseinrichtung gründet“. 7 Einige ausländische Beispiele: Die Leistungen von Charlotte Perriand oder Lilly Reich neben der Laufbahn von Le Corbusier und Ludwig Mies van der Rohe. 8 Rajkó, Andrea: Nők a műszaki pályán a 20. században [Frauen in technischen Laufbahnen im 20. Jahrhundert]. In: Magyar Felsőoktatás 2002/1-2, 45-46; Czakó, Elemér (Hg.): Az Országos Magyar Királyi Iparművészeti Iskola értesítője 1911-1912 évről [Mitteilungen der Nationalen Ungarischen Königlichen Kunstgewerbeschule über das Jahr 1911-1912]. Budapest 1912, S. 9. Zur Entwicklung der Zahl der Frauen, die sich für die Kunstgewerbelaufbahn entschieden, stellten die in diesem und in weiteren Jahrbüchern der Kunstgewerbeschule erschienenen Statistiken eine weitere wichtige Quelle dar. An dieser Stelle möchte ich Ágnes Prékopa danken, die mir in Fragen bezüglich der Geschichte der Kunstgewerbeschule zu Hilfe war. 9 Die Bezeichnung der Fachabteilung für Innenarchitektur änderte sich gleich mehrfach. Bis zum Jahr 1912 wurde sie als Abteilung für Wohnungseinrichtung, später als Fachabteilung für Innenarchitektur, Architektur oder Möbeldesign bezeichnet. 10 Ab den 1920er Jahren nahmen wesentlich mehr Frauen als früher an der Innenarchitekten­ausbildung teil. Verhältnismäßig spektakuläre Ergebnisse sind in dieser Zeit jedoch - neben Zsuzsa Kovács, die später eine große Karriere machen sollte - nur mit zwei Namen in Verbindung zu bringen (und auch in ihrem Fall nur vereinzelt): mit Zsuzsa Kozma, die auf den Spuren ihres Vaters wandelte, bzw. Kató Nándor. 11 Die Aufdeckung dieser bunten Ära versuchte die Ausstellung mit dem Titel Art deco és modernizmus [Art déco und Modernismus] des Kunstgewerbemuseums zu Budapest, organisiert von Éva Horányi. Horányi analysiert in ihrer im Katalog erschienenen Studie detailliert die Parallelrichtungen. Ihre Analyse verläuft genau entlang des Gedankengangs von Zsuzsa Kovács, den Letztere in ihrer Artikelreihe aus dem Jahr 1936 ausgeführt hat und der die Tendenzen der Zeit anführt: Horányi, Éva: Irányzatok és irányadók. Modern törekvések a harmincas évek magyar bútorművészetében [Richtungen und die Richtung Angebende. Moderne Bestrebungen in der ungarischen Möbelkunst der 30er Jahre]. In: Horányi, Éva (Hg.): Art deco és modernizmus. Lakásművészet Magyarországon [Art déco und Modernismus. Wohnungskunst in Ungarn], 1920-1940. Ausstellungskatalog, Kunstgewerbemuseum, Budapest 2012, S. 45-59. 12 Archiv des Kunstgewerbemuseums, KLT 745/97,103. 13 Siehe Fußnote Nr. 12. 14 Reichart, Dóra: Tradicionális és modern. Dekoratív tendenciák az 1920-as évek magyar enteriőrművészetében és azok osztrák, német kapcsolatai [Traditionell und modern. Dekorative Tendenzen in der ungarischen Innenaus­stattungskunst der 1920er Jahre und deren österreichische, deutsche Beziehungen]. In: Horányi, Éva (Hg.): Art deco és modernizmus [Art déco und Modernismus] 2012, S. 21-31. 15 Archiv des Kunstgewerbemuseums, KLT 745/97-98. 16 Frank 1975, S. 171. 17 Es ist symbolisch, dass Josef Hoffmann im Jahr 1923, anlässlich des besonders frühen Todes von Peche die Aussage formuliert, dass Deutschland, indem es eine neue Formsprache schafft, auf Grund des Vorbildes von Peche verfährt. Rossberg, Anne- Katrin: Wer ist Peche? Leben und Werkrezeption. In: Noever, Peter (Hg.): Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte. Wien 1998, S. 23. 98

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