Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 20. (Budapest, 2001)

Attila SZEMÁN: Eine bergmännische Geduldflasche in der Sammlung für Keramik und Glas des Kunstgewerbemusems Budapest

Haspler, der näher an der Vorderseite steht. Der Inhalt beider Eimer ist Cinnabaritpulver. An die Schachtöffnung unter der Haspel ist die Leiter aus dem unteren Stockwerk gelehnt. Links von der Haspel befindet sich neben der Seitenwand der Flasche in einem außen mit Cinnabarit und innen mit grauem Erzpulver bedeckten Träger graues Argentit, auf seinem Fuß die Nummer 2 (Abb. 8). Hinter ihm ein Bergmann in roter Kniehose und schwarzen Knieschützern mit Keilhaue. Die Werkzeuge sind aus Papier aus­geschnitten. Hinter ihm in einem unten mit bläulichem Lasuritpulver überzogenen Träger Cinnabariterz, auf der Seite des Behälters die Nummer 3. An der rechten Flaschenseite auf einem erzstaubbedeckten Postament ein Ame­thystkristall mit der Nummer 9 (umgekehrte 6) (Abb. 9). Hinter ihm ein Bergmann in grüner Kniehose mit Meißel und Schlägel. Hinter dieser Figur oben auf einem Behälter mit oran­gegelbem Auripigmentpulver Galenit mit Sil­ber. Auf dem Behälter die Nummer 5. Hinter ihm in der rechten hinteren Ecke ein Bergmann in weißer Kniehose. Hinter dem Bergmann mit der Schubkarre auf einem außen mit Cinnabarit und innen mit Antimonpulver bedeckten Posta­ment zerfallenes Pyrit mit Silber, an der Außen­seite des Postaments die Nummer 4 (Abb. 10). Auf dem obersten, dritten Stockwerk (Zeich­nung 5) steht in der Mitte der Vorderseite ein Silberschmelzofen mit Eingabeöffnung und kurzem Schlot (Abb. 11). Dieser Typ „Ho­hesofen" war schon bei Löhneiß zu sehen, aber den Schlot verwendete man erst seit dem 18. Jahrhundert. 7 Der Ofen ist weiß mit rot be­malten Ecken und einer Treppe auf der rechten Seite. Sein Boden ist schwarz bemalt, die Eingabeöffnung ist mit Pyritpulver überzogen, an der Seite trägt er die Nummer 8. Links von ihm ein Treibherd 8 mit Kalkopyritpulver. Sein charakteristischer, abhebbarer Deckel ist gut abgesondert, aber der Herdkörper wurde über das Übliche hinaus erhöht, und die Konstruk­tion zum Deckelabheben ist nicht dargestellt. Dafür gab es sicher technische Gründe, und der Treibherd erscheint in den Geduldflaschen all­gemein so. Außen ist er rot, an der Seite trägt er die Nummer 7. Hinter ihm auf einem vorn mit Kalkopyrit und hinten mit Antimon überzoge­nen Gestell ein doppelzweigiger Zepterquarz. Auf dem Gestell die Nummer 6 (Abb. 12). Hinter ihm ein Bergmann in roter Kniehose mit einem schwarzen Streifen an der Seite (5,5 cm hoch). Er steht auf einer roten Holzsohle und trägt schwarze Schuhe (Zeichnung 6). Die Schnalle auf seinem rechten Schuh ist durch ein goldenes Pyritkörnchen dargestellt. Seine Lin­ke ist zur Mütze erhoben, mit seiner Rechten hält er einen rotbemalten länglichen Erztrog mit abgerundeten Enden auf der rechten Schul­ter. Im Erztrog liegen grauer Argentit und weiß­licher Quarz mit Silber. Hinter ihm auf einem außen mit Cinnabarit und innen mit grauem Erzpulver bedeckten Postament ein einzwei­giger Zepterquarz. Auf dem Postament die Nummer 5. Hinter dem mittleren Schmelzofen steht ein Hüttenmann, auf dem Kopf einen breitkrempi­gen Hut, in weißem Kittel und vom gebunden­em Arschleder, brauner, an der Seite schwarz gestreifter Kniehose, weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen, auf einer roten Holzsohle. In seiner Hand eine Hüttengabel, die er gerade in die Öffnung des Treibherdes schiebt. Hinter ihm an der Rückseite auf einem außen mit La­surit und innen mit grauem Erzpulver bedeck­ten Ständer ein längliches Erzstück mit Quarz, Pyrit und Cinnabarit. Auf dem Fuß die Num­mer 4 (Abb. 13). Neben ihm eine rot und grün bemalte Scheidebank mit der Nummer 3. Auf ihr liegen ein Pyrit-, 2 Cinnabarit- und ein Ga­lenitbrocken. Hinter ihr, die linke Hand auf die Bank gelegt und in der Rechten einen Hammer, steht ein Bergmann in weißer Kniehose, schwarzen Knieschützern und Kittel sowie schwarzen Schuhen und zerschlägt das Erz. Rechts von ihm ein mit dem linken Fuß auf die Treppenstufe zum Silberschmelzofen tretender und mit dem rechten Fuß auf der eigenen roten Holzsohle stehender Hüttenmann in gleicher Kleidung wie der schon beschriebene, der in beiden Händen einen Bergtrog hält, in dem graue Silbererzstücke liegen, die er in die Öff­nung des Schmelzofens werfen will. Hinter ihm auf einem hohen Säulenpodest mit der Nummer 1, das nach außen mit grünlich schillerndem

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