Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 20. (Budapest, 2001)

Attila SZEMÁN: Eine bergmännische Geduldflasche in der Sammlung für Keramik und Glas des Kunstgewerbemusems Budapest

rige grüne Schachthut. Ihr braunes Haar ist lang, auf die Schultern fallend, Schnurrbart und Bart tragen sie nicht. Die Füße der Bergmanns­figuren sind nicht geschnitzt, so sind auch ihre Schuhe nicht zu sehen. Vom Knöchel nach unten sind sie in eine mit grauem Erzstaub überzogene gewölbte Sohle eingefaßt, und diese stand angeklebt auf der Dielung. 5 Hinter dem linksseitigen Bergmann befindet sich eine weißliche Gipsschicht (Abb. 4). Außen auf seiner Sohle befindet sich Cinnabaritpulver, aber nicht das ganz feine, sondern etwas größer kristallines Erzpulver mit der Nummer 5 darauf, auf der Innenfläche graues Erzpulver. Hinter ihm ein Erztransporteimer, dessen Seil zur Haspel auf dem zweiten Stockwerk 6 führt. Der Eimer ist weiß, seine Beschläge sind mit schwarzer Tinte ausgeführt, sein Inhalt ist Cinnabaritpulver. Sein Querschnitt ist nicht rund, sondern oval. Hinter ihm steht ein Bergmann in roter Kniehose ohne Knie­schützer, aber seine Kniehose ist unten mit einem schwarzen Band umbunden. Er trägt in beiden Händen vor sich einen länglichen Bergtrog. Auch in dem Bergtrog ist Cinnabarit­pulver zu erkennen. Etwas schräg rechts hinter ihm liegt auf einem mit Cinnabaritpulver über­zogenen eckigen Postament eine detailliert aus­geführte Kratze mit schwarzem Kopf und natur­farbenem Holzstiel (Abb. 5). Auf den Stiel ist die Nummer 6 aufgeklebt. In der Flaschenmitte befindet sich ein gelb bemalter und mit Pyrit bestreuter, eckiger Aufbau, neben dem links eine Leiter aus Papier in das zweite Stockwerk führt. Auf der 4. Leitersprosse steht ein ungewöhnlich kleiner Bergmann (insgesamt 2,5 cm groß, statt der üblichen 4,5 cm großen Figuren) in weißer Kniehose, schwarzem Kit­tel, schwarzen Schuhen, Arschleder und grünem Schachthut. Die der Vorderseite gegenüberlie­gende Seite des Aufbaus ist offen, mit einer Öffnung in Form eines stehenden Rechtecks. Die Höhlung ist mit grauem Erzpulver überzo­gen. Die Öffnung imitiert einen mit Holz aus­gezimmerten Stollenmund, das Versicherungs­holz ist mit orangegelbem Auripigmentpulver gefärbt, und aus ihm schiebt ein Bergmann einen Hund heraus. Der Bergmann steht halb noch in der Stollenöffnung, halb schon draußen, und das Ende des Hundes reicht bis an die Flaschenseite. Der Bergmann ist mit roter langer Hose, weißem Kittel und grünem Schachthut be­kleidet. Der Hund ist weiß mit schwarz aufgemal­ten Beschlägen, seine Öffnung oben ist mit Cinnabaritpulver gefüllt, und vom trägt er die Nummer 1 angeklebt (Zeichnung 2). Der Hund steht gerade neben der Kratze. Hinter dem rechtsseitigen Bergmann an der Vorderseite, auf einem Postament mit außen Lasurit und innen Antimonpulver liegt ein rötlich-bräunliches Cinnabarit mit weißen Streifen. Auf dem Postament steht die Nummer 3 (Abb. 6). Hinter ihm ein Bergmann in roter Kniehose und schwarzen Knieschützern mit Spitzhacke. Von ihm schräg nach links hinten - neben dem Hund - auf einem orangegelben, mit Auripigment­pulver bestreuten Sockel graues Silbererz, Argentit, auf dem Sockel die Nummer 2. Auf am Querträger der Vorderseite des zweiten Stockwerks (Zeichnung 3) aufgekleb­ten kleinen eckigen Papierstückchen steht die Jahreszahl mit Tinte: 1745 (Abb. 7, 11). Die Papierstückchen wurden zuerst - vielleicht der größeren Festigkeit wegen - auf ähnlich große Holzplättchen mit rotem Rand und mit diesen zusammen auf den Träger geklebt. In der Mitte schiebt ein Bergmann in weißer Kniehose und weißem Kittel eine Schubkarre (Zeichnung 4). Die vorderen Fortsätze des Arschleders sind nur in seinem Falle zu sehen, bei den anderen Figuren nicht. Die Schubkarre ist weiß, in ihr ist Cinnabaritpulver zu sehen. Der Bergmann steht in der Mitte der Flasche, die Vorderkante der Schubkarre reicht bis an die Flaschenseite. Links von ihm ist über einer länglichen Öff­nung im Boden des zweiten Stockwerks eine zweiseitig zu drehende rotbemalte Handhaspel mit eisernen Antriebsarmen zu sehen. Am zur Vorderseite zeigenden Stützbein trägt sie die Nummer 1. Die Haspel drehen auf beiden Sei­ten je ein Bergmann mit roter Kniehose ohne Knieschützer, was sich mit ihrer Funktion als Haspler erklären läßt. Beide Enden des Has­pelseiles sind an je einem Erzeimer befestigt. Der eine wurde schon im unteren Stockwerk beschrieben, der andere steht rechts hinter dem

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