Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 19. (Budapest, 2000)
Ildikó PANDUR: Über vier unbekannte Goldschmiedearbeiten Lukas Neussers. Augsburger Kerzenleuchter mit dem Wappen Miklós Esterházys um 1630-1635
chen in Westungarn fast ausschliesslich Goldschmiedearbeiten aus Augsburg 30 . Ebenfalls in Westungarn, in der Schatzkammer der Erzabtei der Benediktiner in Pannonhalma ist ein Augsburger Altarleuchterpaar 31 (Abbildung 8) zu sehen, das sowohl was die Zeit, als auch was die Grösse betrifft (53, bzw. 47 cm) eine nähere Analogie zu den Budapester Arbeiten darstellt. Die bisher umfangreichste Bearbeitung über die Goldschmiedekunst in Augsburg kennt und veröffentlicht von dem Meister dieses Werkes, Erhard II. Warnberger, nur das bereits früher erwähnte Stück in Meßkirch (Abbildung 9) 32 . Das Kerzenleuchterpaar des Budapester Kunstgewerbemuseums bereichert das Oeuvre des Augsburger Goldschmiedemeisters Lukas Neusser um Arbeiten, die wenngleich nicht herausragend, so doch mindestens qualitätsvoll sind, und vermag durch den Zusammenhang mit einer berühmten ungarischen Adelsfamilie eine neue Farbe in das Bild über die künstlerischen Kontakte zwischen Ungarn und Augsburg zu bringen. ANMERKUNGEN 1 Augsburgi barokk ötvösmunkák (Goldschmiedearbeiten der Barockzeit aus Augsburg). Ausstellungskatalog. Kunstgewerbemuseum — Schlossmuseum Nagytétény. Veranstaltet von Piroska Ács. Text des Kataloges: András Szilágyi. Budapest, 1984. 2 Kerzenleuchter-Paar. Kunstgewerbemuseum, Inv. Nr.: 69.2031.1-2. Erworben aus der Sammlung von István Fehér, Nr. 434. Höhe: 61 cm. Kerzenleuchter-Paar. Kunstgewerbemuseum, Inv.Nr.: 69.2032.1-2. Erworben aus der Sammlung von István Fehér, Nr. 432. Höhe: 53 cm. 3 Siehe: Kerzenleuchter aus acht Jahrhunderten. Museum für Kunsthandwerk. Frankfurt am Main. 1987. Ausstellungskatalog, S. 32 (Im weiteren Kat. 1987). Den Entwurf eines ähnlichen Kandelabers sieht man in Simon Cammermeir's „Neue Zierrathen Buch", dieses Musterbuch wurde im Jahr 1670 in Nürnberg herausgegeben. Vgl: Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500-1700. Ausstellungskatalog. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. 1985. Abb. 123 (S. 149). 4 Kat. 1987. Nr. 127, Nr. 128. 5 Seling, Helmut: Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. I-III. München, 1980. (Im weiteren: Seling 1980), Abb. 319, 322, 320. è Seling 1980. Nr. 59. 7 Seling 1980, Nr. 1321. x Rosenberg, Marc: Der Goldschmiede Merkzeichen. I. Franfurt am Main, 1922. Nr. 495. „Lucas Neißer, Meister nach 1615 f 1657". (Im weiteren: Rosenberg 1922). Reitzner, Viktor: Alt-Wien-Lexikon für Österreichische und Süddeutsche Kunst und Kunstgewerbe. III. Band: Edelmetalle und deren Punzen. Wien, 1952. S. 265.: „LN (vereint Quadrat) Lucas Neisser, nach 1616-1657". 9 Seling 1980. Nr. 1321, b). Literatur: Kat. Filimonow II, 1885. Nr. 1418-1436. Taf. 220. (Onnci> MOCKOBCKOH OpyíKeííHOH rianaTbi, MocKBa, 1884-1893.) Die Stücke werden von G. A. Markowa in der zweisprachigen Publikation über deutsche Goldschmiedewerke des 16.-18. Jahrhunderts nicht erwähnt. (HeivieuKoe xyitoacecTBeHHoe cepeôpo XVI-XVIII. BeKOB, MocKBa - Deutsche Silberkunst des XVI.-XVIII. Jahrhunderts in der Sammlung der Rüstkammer der Moskauer Kreml. Moskau, 1975.) 10 Seling 1980, Nr. 1321, c). Literatur: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in BadenWürttemberg, Bd. 3., 1966, S. 269-270. Nr. 195. 11 Seling 1980, Nr. 1321, a). Literatur: Passavia Sacra. Alte Kunst und Frömmigkeit in Passau. Ausstellungskatalog. Passau, 1975. Nr. 345. S. 144. Für die Zusendung der Fotografie und für die Genehmigung derer Veröffentlichung bedanken uns Herrn Dr. Alois Brunner, Leiter des Domschatz- und Diözesanmuseums Passau.