Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 17. (Budapest, 1998)

István HELLER: Einige Goldschmiedearbeiten aus Pest in westeuropäischen Sammlungen

Teesieb 18,9 cm mit Stiel. D: Gewürzdose 3,8 cm Löffel und Gabel sind aus einem Roh­ling gearbeitet. Die Stiele dieser zwei Besteckteile verbreitern sich zum Ende und enden abgerundet. Die Hefte des Messers und der Tranchiergabel sind in der Form einer Patronenhülse gefertigt. Das Teesieb ist in Filigranarbeit hergestellt. Die Ge­würzdose ist rund mit einem aufsteckbaren Deckel; innen ist eine Trennwand einge­setzt. Alle Objekte - mit Ausnahme des Teesiebes - tragen zwei gravierte Besitzer­monogramme: Das eine Monogramm besteht aus den Buchstaben "M" und "B" unter einer fünfzackigen Krone. Das zweite besteht aus den Buchstaben "KK". MZ: BRESTYÁNSZKY 254 BZ: BRESTYÁNSZKY 148 und 150 OA: BRESTYÁNSZKY 219 Markentafel: 16. Georg Goszmann wurde 1807 in Pest geboren. Am 15. Mai 1825 begann er seine Lehrzeit für die vorgeschriebenen sechs Jahre bei Franz Pasperger. Er wurde am 9. März 1836 Meister. In den Jahren 1852 und 1860 bekleidete er den angesehenen Posten des Zunftvorstehers. Arbeiten mit seinem MZ sind bis 1866 nachweisbar. Sein Sterbejahr ist nicht bekannt. Ab An­fang der 60er Jahre soll seine Witwe die Werkstatt mit Hilfe eines Gesellen weiter­geführt haben. (Siehe BRESTYÁNSZKY 1977, S. 260-267.) Er war ein hervorragender Fachmann und sehr gefragter Goldschmied. Seine Arbeiten sind in allen Perioden seines Schaffens durch gute Proportionen und sichere Beherrschung der Formen aus­gezeichnet. (Siehe BRESTYÁNSZKY 1977, S. 135.) Er führte viele Aufträge für den Klerus und auch für Privatpersonen aus. (Siehe BRESTYÁNSZKY 1977, S. 136-140.) Viele seiner Arbeiten sind erhal­ten; dementprechend befinden sich ver­schiedene im Besitz von Museen und Kirchen. Privatbesitz. Lit.: nicht publiziert. Abb. 13 17. Mokkakännchen GG in großen Schriflbuchstaben für Georg Goszmann, datiert 1847 Silber, gegossen, getrieben, ziseliert. Geschnitzter Holzhenkel. H: 11,0 cm D: am Fuß 5,4 cm Getriebener flacher Fuß mit mehrfach eingezogenen, welligen Konturen. Der Korpus ist in angedeuteter Birnenform getrieben. Der Deckel zeigt gleiche Kon­turen wie der Fuß. Tief angesetzter, schwungvoll modellierter Ausguß. Ein Scharnier verbindet Korpus und Deckel. Die Deckelbekrönung ist ein gegossener Knauf. In zwei konischen Stegen steckt der originale Holzhenkel. Dieser meisterhaft geschnitzte Henkel folgt nicht nur der Form der Kanne, sondern betont auch deren Form. Alle Teile sind abwechselnd mit vertikalen konkav-konvexen Zügen getrie­ben. Der Ausguß ist auf gleiche Weise gearbeitet. In Frankreich, wo schon im 18. Jhdt. diese kleinen Kannen sehr beliebt waren, gab man ihnen den Namen "Egoist". Der Inhalt der kleinen Kanne reichte nämlich nur für eine Person. (Siehe auch Kat. Nr.2.) In der Literatur wird von Goszmann auch eine andere kleine Kanne von 1838 beschrieben, die sich früher in Budapest in Privalbesitz befand. (Siehe BRESTYÁNSZ­KY 1977, S. 137.)

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