Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 16. (Budapest, 1997)
HORVÁTH Hilda: Ráth György (1829-1905) főigazgató az Iparművészeti Társulat élén
gewerbe, auf die Prämierung hervorragender Produkte des Kunstgewerbes hin. 16 Erst Jahre später, 1897 kam es zum erstenmal zur Vergabe dieser Goldmedaille. 17 An der Millenniumsausstellung und an den großen ausländischen Ausstellungen und Weltausstellungen nahmen das Kunstgewerbemuseum und der Kunstgewerbeverein, sich gegenseitig unterstützend, gemeinsam teil. Während des Jahres 1899 wurden parallel drei Ausstellungen vorbereitet: die übliche Weihnachtsausstellung, die ungarische Schau in Rußland und die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung. Rath befürwortete die Vorstellung des ungarischen Kunstgewerbes in Rußland, 18 da es sich eine vorteilhafte Gelegenheit bot, auf Kosten des russischen Partners eine gemeinsame österreichische und ungarische Ausstellung zu veranstalten. Der Vorsitzende berief eine Sitzung aus Sachverständigen und setzte sich erfolgreich beim Kunstgewerbemuseum, der hauptstadt Budapest und sogar beim Herrscher Franz Joseph I. dafür ein, daß Objekte, die über die Ausstellungen des Kunstgewerbevereins zu ihren Eigentümern gelangten, provisorisch zurückgeholt wurden. 19 Der Verein wirkte aktiv an der Vorbereitung der Kunstgewerbegruppen der Pariser Weltausstellung, an der Beschaffung der Entwürfe und Modelle für die Exponate und an Preisausschreibungen mit. 20 Unter Vorsitz von Rath urteilte die Jury über die eingereichten Produkte, 21 und er beaufsichtigte in Paris persönlich die Installation der Ausstellung. 22 Während der Organisationsarbeit zur Pariser Weltausstellung wandte er sich an mehrere bedeutende ungarische Künstler und bewog sie zur Teilnahme daran, wodurch bezeugt ist, daß er die Bedeutung des neuen Geschmacks, des neuen Stils zu Beginn des neuen Jahrhunderts erkannt hat. Sándor Nagy, einer der Begründer der Künstlerkolonie von Gödöllő, kehrte nach sieben Jahren Aufenthalt in Paris seinem Ruf folgend nach Ungarn heim und erhielt den Auftrag zur Vorbereitung des ungarischen Materials der Pariser Weltausstellung. 23 Jahrzehnte später erinnerte sich Sándor Nagy gerührt und mit der größten Verehrung and György Ráth: „der liebe Alte stand als Vorkämpfer der Schlachten um das Kunstgewerbe mitten im Kugelhagel der Tätigkeit. György Ráth, der zu jeder neuen Arbeit Zuspruch und Streichel, schelmische Satiren, freudige Aussprüche und einen offenen Gelbeutel bereithatte." 24 Fülöp Ö. Beck erhielt ebenfalls von Rath den Auftrag, für die Weltausstellung Bronzegegenstände vorzulegen. Er erinnerte sich folgendermaßen: „Der Vorsitzende, György Ráth, der berühmte Mäzen, der sich unermüdlich für die Schaffung des Kunstgewerbess, des Kunsthandwerks und der Kleinkunst Ungarns einsetzte, ließ mich zu sich rufen und fragte mich aus. Er war sichtlich erfreut zu hören, daß ich ein gelernter Goldschmied war... Er erhielt eben die Aufgabe, die Teilnahme Ungarns an der Pariser Weltausstellung zu organisieren. Er rief mich auf, Entwürfe, Modelle zu Gebrauchsgegenständen oder Prunkgegenständen in Metall zu schaffen..." 25 Nach den Jahren der Tausendjahrfeier rief er auch Ödön Faragó nach Ungarn zurück und gab ihm den Rat: „Kümmern Sie sich nicht um alte Sachen, was gehen Sie, moderne Kunstgewerbler, alte Seiden an, Sie sollen Modernes schaffen, einen ungarischen Stil, verstehen Sie mich?" 26 Kraft seiner Position - als Vorsitzender des Kunstgewerbevereins - war er also bemüht, mehrere hervorragende Meister des ungarischen Kunstgewerbes um sich zu versammeln und für sie Arbeit zu beschaffen. Jahrzehnte später schrieb Kornél Divald von ihm: „Mit seiner zähen Arbeit und seiner Ausdauer gelang es ihm schließlich, immer mehr künstlerische Kraft in den Dienst des ungarischen Kunstgewerbes zu stellen." 27 Ebenso vorteilhaft äußerten sich Róbert Nádler 28 und Miksa Roth von ihm: „in meiner Erinnerung steigt die edle Gestalt des György Ráth auf, der mit glühender Begeisterung, mit Erfassung richtiger Zielsetzungen, mit unermüdlicher, unvergleichlicher Ausdauer für die Entfaltung des Kunstgewerbes in nationaler Richtung den Grund