Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 14. (Budapest, 1994)

LOVAY Zsuzsanna: Márványozott papírok az Iparművészeti Múzeum gyűjteményeiben

Sammlung dürfte zwischen 1830 und 1850 entstanden sein". Den Türken war bereits im 17. Jahrhun­dert die Technik bekannt, bei der man die mit Terpentin verdünnte Farbe zerlaufen läßt. Auf diese Weise verteilt sich die Grundfarbe in größeren Klecksen mit besonderer innerer Zeichnung zwischen den andersfarbigen klei­neren Klecksen von unverdünnter Farbe. Das im 19. Jahrhundert wiederentdeckte Verfah­ren wurde auch mit anderen Verdünnern angewandt und ergab zahlreiche neue Farben und spitzenähnliche Formen. Diese Art ist in der englischen Literatur als Gloster- oder Stor­mont-Muster bekannt'^. Auch der Kamm-Marmor kam im vorigen Jahrhundert wieder auf. Es entstanden ver­schiedene, mit groben oder feinen Kämmen einfach oder doppelt gekämmte Guirlanden­und Draperienformen, Wellen-Marmor, Zick­zckmuster, Voluten-, Feder- und Bukett­Marmorpapiere. Die schon beinahe zweihun­dert Jahre alten traditionellen Formen kamen dank der Polierung und einer außerordentli­chen Fülle von Farbkombinatinen wieder in Mode"'. In den 1860er Jahren wurden sie fast überall gefeitigt, doch am bekanntesten waren die signierten Arbeiten der Pariser Fabrik Degand. Vom Ende des 18. bis praktisch zum Anfang des 20. Jahrhunderts verwendete man die dreifarbigen (schwarz-rot-gelben) und einfarbigen Varianten des italienischen Muschelmusters. Der Klecks selbst ist immer von gebrochener weißer Farbe, farbig sind nur die Haaradern. Am charakteristischsten für das ausgehen­de 19. Jahrhundert war wohl das maschinell hergestellte Gustav-Marmorpapier, das für Halbleder- und Halbleinenbände verwendet wurde. Am Häufigsten findet es sich bei Büchern und Publikationen mit hoher Au­flage sowie bei Geschäftsbüchern. In der Re­gel drängen sich auf einem helleren Grund unregelmäßig geformte kleine Kleckse mit dunklem Rand, welcher durch die Ausfal­lung bei der Reaktion der Eisenlösung mit der pflanzlichen Farbe entsteht. Meist han­delt es sich um braune, grüne, blaue und lilafarbene Kleckse auf grünem, blauem, ro­tem, lilafarbenem oder gelbem Grund. Bei der Kategorisierung der um die Jahr­hundertwende entstandenen Marmorpapiere bereitet die Anwendung der außerordentlich zahlreichen chemischen Verfahren, die oft­mals auch kombiniert wurden, Schwierig­keiten. Die Muster lassen sich in folgende Gruppen einteilen. Die der ersten bestehen aus verwaschenen, dicht gekämmten und ineinander verlaufenen Klecksen; sie erin­nern an die Technik der Millefiorigläser 17 . Die Muster der zweiten Gruppe setzen sich aus welenförmig gezeichneten und dann ge­spritzten größeren tropfenähnlichen borde­auxrot-grün-beige-senffarbenen ls Klecksen, also aus verschiedenen gebrochenen Farben bzw. aus mehreren Tönen jeweils einer Farbe, zusammen. Eine Variante dieser Gruppe ist das rosa-weiß-grün-gelbe oder grün-braun­beige-weiße Wirbel-Marmorpapier 11 '. Dei nächsten drei Typen sind eigentlich Varianten einer einzigen Gruppe: zunehmend wirbelige Formen, Voluten- und Strudel-Mus­ter. Die der ersten Untergruppe bestehen aus drei Farben, von denen zwei nahe beieinan­derliegen, die dritte jedoch absticht (hellblau, grün und weiß oder grau, bräunlichgrau und rosa) 20 . In der zweiten Untergruppe kommen jew­eils mehrere lebhafte Farben vor (grün, weiß, malve und orange; blau, grün, rot, gelb und weiß; gelb, türkisblau, grau, rot und weiß; malve. Grün und Gelb), und die Voluten erinnern an die Papiere mit unregelmäßigem Schneckenmuster 2 '. Eine noch bewegtere Variante der obigen ist der wild strudelnde, aus vielen lebhaften Farben bestehende bunte Phantasiemarmor 22 . Unter den zwischen 1900 und 1910 herges­tellten Achatmarmorpapieren finden sich neben denen mit der ursprünglichen gebro­chen weißen Grundfarbe auch schon solche mit dunkleren Farben (malve, grün und grau). Die einfarbigen oder aus mehreren überein­ander geträufelten Farben bestehenden Kleck­se wurden mit einem Stäbchen oder durch

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