Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 14. (Budapest, 1994)

LOVAY Zsuzsanna: Márványozott papírok az Iparművészeti Múzeum gyűjteményeiben

be: die größeren Farbkleckse und Tropfen werden mit Tunk-. Spritz- und Streupinseln, Bürsten, Stöckchen und Marmorierkämmen geformt. Die unüberschaubare Vielfalt der Muster läßt sich in drei größere Gruppen einteilen: Punktierter Marmor, Kamm-Mar­mor und Ader-Marmor. Die ältesten Marmorpapiere der Sammlung des Budapester Museums für Kunstgewerbe wurden Ende des 17., Anfang des 18. Jahr­hunderts angefertigt und gehören zur Gruppe der Kamm-Marmorpapiere. Ihre Merkmale sind die parallelen Linien, die blassen Farben - zumeist blau, rot und gelb - sowie der dezent verhaltene StiF. Die reichere, bewegte­re, geschwungene und gekräuselte Variante des Kamm-Marmors - der auch unser zwi­schen 1721 und 1866 hergestellter Halbbo­gen mit den Farben rot, blau, grün und gelb zuzuordnen ist 4 - kam Ende des 16. Jahrhun­derts auf und wurde vom Ende des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Euro­pa vielfältig verwendet. Der Vorsatz des 1772 erschienenen Buches gehört ebenfalls zu dieser Gruppe 3 . Eines der charakteristischsten Marmormu­ster ist der aus rot-gelben Spiralen auf blau­em Grund bestehende Schneckenmarmor , der schon in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhun­derts vorkam, sich aber erst ab den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts verbreitete 6 . Die Papiere des 18. Jahrhunderts 7 weisen blassere, verhal­tenere Farben auf, während die des 19. Jahr­hunderts lebhafter und bunter sind. Die Vorsätze der goldgeprägten Kalbslederbände unserer Buchreihe* dürften zwischen 1765 und 1777 entstanden sein. Dem Stil der Zeit entsprechend wurde der Beschnitt des Buch­es auch hier mit einer blau-weiß-rosafarbenen Marmorierung verziert. Die marmorierten Beschnitte kamen Ende des 18. Jahrhunderts auf und waren im 19. Jahrhundert große Mode. Als Muster wiederholte man die ver­schiedenen Varianten von den Vorsatzpa­pieren. Zwischen 1760 und 1781 wurde das sogen­annte antike Klecksmuster, das an den Schnitt von Kieselsteinen erinnert, in der bekannten Farbkombination aus blau, rot und gelb häu­fig verwendet 9 . Auf dem von der Außen­oder Innenseite des Buchdeckels abgelösten Papier ist eine schwer leserliche handschrift­liche Jahreszahl, 1776 (?), zu sehen. Bei den Halblederbänden wurde das Mar­morklecksmuster mittels Träufeln erzeugt. Seine Farben sind lebhafter und satter 10 . Es wurde vom 18. bis zum Ende des 19. Jahr­hunderts auf Vorsatzpapieren verwendet. In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahr­hunderts kam das auch im 19. Jahrhundert noch sehr beYieble französische Muschelmus­ter auf. Seine feine Äderung, die immer klein­er werdenden Kleckse und die schrittweise verringerten Abstufungen innerhalb der Farben (zu Anfang vorwiegend Grau, mit etwas grüner, gelber und roter Äderung, oder braun mit blauer, grüner und gelber Äderung) beschränkten sich zunehmend auf ver­schiedene Grau- oder Brauntöne". Eine spätere Variante des oben erwähnt­en, das kleine französische Muschelmuster, fand auf zahlreichen Kalbslederbänden des 19. Jahrhunderts Verwendung 12 . Die Formen des Sonnenfleckenmarmors weisen einen dunkleren Kern auf, oder ein dunklerer Ton der Grundfarbe und die Fleck­en liegen sehr nahe beieinander. Die Äderung ist hier von geringerer Bedeutung und blasse­rer Farbe 13 . Das 19. Jahrhundert brachte unzählige neue Varianten der Marmorierung. Die farbigen, mit Kleister, Seife oder Bienenwachs über­zogenen Bogen wurden mit dem Glättstein blank poliert, wodurch das Papier eleganter aussah und zugleich haltbarer wurde. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde auch diese Arbeitsphase mechanisiert: Das Papier erhielt seine glänzende Oberfläche nunmehr zwischen den Polierwalzen. Auch die schattierten (gestreiften) Mar­morpapiere wurden meist poliert. Sie wur­den vom Ende des 18. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst von den Spaniern und dann von den Engländern verwendet. In der Fachliteratur werden sie als Englisch­Marmor bezeichnet. Das Stück unserer

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