Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)

PEKÁR, Zsuzsa: Creussener Gefässe im Museum für Kunstgewerbe

erscheint ebenso der kleine „N"-Buchstabe. Dieselbe Form hat auch das Insohriftsband an einem Wappenhumpen, datiert 1643, im Hetjens-Museum/' 8 Der Text lautet: „Hanss Wolff von und zum Brandt", am Ende des Textes erscheint wieder der kleine ,,N". Denselben Buchstaben finden wir auch auf einer Schraubflasche, datiert 1651, mit dem Allianzwappen des Fürsten J. Brauthaupt und seiner Gemahlin, geb. Spielhausin, in der Sammlung Coburg/' 9 Auf dem Iustitia­Schraubflasche im Creussener Krügemu­seum ist das Emblem wappenartig ausge­bildet, und das Inschriftsband mit der Jahreszahl 1648 trägt auch das kleine „N"­Zeichen. 50 Allgemeiner Meinung nach haben in Creussen Glasmaler gearbeitet, es wird oft an die Beziehungen zu den Glashütten des Herrn Kinsky in Kreibitz, Böhmen, hinge­wiesen. Das Merkmal „N" stammt aber aus der Schweiz. Es erscheint auf einer Zür­cher Standesscheibe, datiert 1628 und auf einer Wappenscheibe mit Fortuna, datiert 1631. 51 Beide Scheiben stammen aus der Nüscheler Werkstatt, Zürich, und tragen ausser dem Buchstaben „N" auch einen geschnörkelten Buchstaben, welcher als „N" oder „H" erscheint. Die Tatsache, dass der kleine ,,N"-Buchstabe nur auf Wap­pengefässen auftritt, lässt darauf schlies­sen,dass von einem Wappenmaler die Rede ist, der entweder zur Nüscheler Familie 52 gehörte oder in der Nüscheler Werkstatt gelernt und gearbeitet hat. 53 J. L. Fischer* behauptet, dass im 16. Jahrhundert die blühende Glasmalerkunst in Nürnberg auf ein gewerbliches Niveau zurückgegangen ist, so hat sich die Adels­welt an schweizer Verkstätte, in erster Linie nach Zürich gewandt, wo in der Zeit der Jahrhundertwende 27 selbständige Glasmaler gearbeitet haben. Im 17. Jahr­hundert stehen die Nüscheler und ihre Werkstatt im Vordergrund. Die Beziehun­gen zu der schweizer Glasmalerei könnten der Creussen-Forschung neue Aspekte ge­ben. 55 In unserer Sammlung stehen zwei far­bige Apostelkrüge, deren Figuren aus den­selben Model geschnitten und deren Hen­kel mit demselben Reliefmuster ge­schmückt wurde. Der Krug (IM-Inv.-Nr: 4815, Abb. 10) ist leicht bauchig mit eingezogener Lippe und Wülsten in der Fuss- und Schulter­zone. Von der ziemlich mattbraunen Salz­glasur heben sich die dick aufgetragenen Farben leuchtend hervor. Die Wülste sind in Reliefart, mit einem gegengesetzten Be­schlagwerkornament versehen, das in blau­weisser Farbe gehalten und mit roten Li­nien verbunden ist. Dazwischen sieht man Überreste kleiner, goldener Rosetten. Auf der Schauseite eines Medaillons erscheint das Lamm Gottes auf blauem Grund mit weiss-roter Kreuzfahne. Auf der Wandung stehen die Auflagen von 12 Aposteln rund­herum, auf grünem Rasen, durch gemalte Maiglöckchen und blau-weissem Punkt­muster voneinander getrennt. Uber den Aposteln zieht sich ein weisses, mit schwarzen Strichen geteiltes Inschriftsband mit folgenden Benennungen:,S. Petrus, S. Andreaß, S. Jacob Maior, S. Johannes, S. Philipp, S. Bartolomeus, S. Thomas, S. Mattheus, S. Jacob Minor, S. Judas Dat­teuß, S. Simon, S. Matthi. Die angewand­ten Farben sind Braun, Rot, Schwarz, Blau, Weiss, Grün, Gelb und ziemlich viel Gold. Auf dem leicht ausgestellten Fuss ist eine weisse Wellenranke angemalt mit ab­wechselnd gelb-blauer und rot-gelber Frucht. Das dreimal angewendete Schräg­streifenmuster ist in blau-weisser Farbe gehalten. Am Henkel sieht man eine gelbe Löwenkopfmaske in Relief, mit blau­weissen Blattzungen. Unter dem Henkel­ansatz steht in gelber Farbe die Jahreszahl ,,1660", und zwischen den Henkelansätzen

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