Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)

PEKÁR, Zsuzsa: Creussener Gefässe im Museum für Kunstgewerbe

sance-Form wurde im 17. Jahrhundert ebenso benützt wie die Blattform. Hans Dietrich Schmidt (1637—1719) hat die Model des engelgetragenen Neu­dörffer-Wappens im Jahre 1697 neuge­schnitten. 22 Das Nürnberger Wappen war ihm vermutlich wohlbekannt, das ver­gessene Neudörffer-Wappen umso weniger. Doch beinahe dieselbe Form stand ständig auf seinen Zinngeräten, und es war ihm bekannt, dass es freigewählte Marken der Meister waren und dass der Engel als Be­weis der Qualität fungierte. Es ist daher anzunehmen, dass der neugeschnittene Model als freigewähltes Wappendekor be­nützt wurde, und dass H. D. Schmidt, sein Sohn oder ein Geselle der Werkstatt dies vielleicht auch als Kennzeichen angebracht hat. Die viele und wahllose Verwendung des Neudörffer-Wappens verleiht dieser Auffassung eine gewisse Wahrscheinlich­keit. Jedenfalls ist diese Schraubflasche mit seinem seltenen Dekor und seiner Zinn­marke ein auffallend erregendes Stück der Creussener Kunst. Die kolorierten braunen Gefässe be­deuten den Höhepunkt der Creussener Töpferei. Ein glattwändiger, brauner, salz­glasierter und kolorierter Humpen (IM Inv.Nr: 4819, Abb. 8.) stellt der Familie Büttner Denkmal, und ist mit der Jahres­zahl 1630 versehen. Es ist ein leicht bauchi­ger Humpen mit ausgestelltem Fuss, ein­gezogener Lippe und einer Wulst in der Schulterzone. Auf der Schauseite rechts und links vom Berufs- oder Zunftwappen steht das Ehepaar Büttner. Die Mitglieder der Familie — drei Männer und sechs Frauengestalten — reihen sich an beiden Seiten an. Die Ausarbeitung der Figuren wirkt künstlerisch. Die Fussumschrift ist in Majuskeln gehalten: WER AUS MIR TRINKT ZU IDERZEIT DEM GESEGENE ES DIE HEILIGE DREIFALTIGKEIT. Un­ter dem Henkelaufsatz steht die Jahreszahl 7. ZINNMARKE MIT NÜRNBERGER WAPPEN ,,1630". Die Namen der Gestalten sind mit einer sehr schönen Schrift über ihren Köpfen angebracht, und die Verewigten sind mit einem Kreuz und der Bemerkung ,,In Gott" gezeichnet. Die Inschriften in grellweisser Farbe treten auf dem dunkel­braunen Grundton scharf hervor. Die Fi­guren sind dagegen eher in matten, durch­sichtigen Farben gehalten. Neben Schwarz, Grau und Braun viel Weiss, Gelb, blaue und grüne Farben in verschiedenen Schat­tierungen, doch überhaupt kein Rot. Der Henkel ist ovalförmig grünem, gelbem flechtbandartigen Muster. Der Halsrand wurde mit einem einfachen weis­sen Tupfenmuster und der Wulst mit einem

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