Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)

GOMBOS, Károly: Ein persischer Wandteppich aus dem 16. Jahrhundert

5. UNTER BAUM SITZENDER UND LESENDER JÜNGLING. MINIATUR VON SULTAN MUHAMED (NACH K. KERIMOWJ Die neuerliche Blütezeit der per­sischen Textil- und Teppichkunst stand in enger Verbindung mit der Entwicklung der Safawidendynastie. 1- Dieses Herrscher­haus hat auf Basis der gestärkten zentrali­sierten Königsmacht, des grossen Steuer­einkommens, der sich erweiternden poli­tischen und kommerziellen Verbindungen ein prunkvolles Hofleben ausgestaltet. Durch die Gründung der höfischen Werk­stätte, Organisierung der künstlerischen Entwürfe, durch die Auswahl der Teppich­wirker und mittels grosszügiger Bestellun­gen haben Prachtstücke das Tageslicht er­blickt. In Persien war der Aufschwung der Teppichkunst keine isolierte Erscheinung, denn, in jener Epoche erreichten bereits die Baukunst, Keramik, Buchbinderkunst, Miniaturmalerei (Abb. 6) und sonstige Zweige des Kunstgewerbes ihre Blütezeit. Beschreibung und technische Analyse des Teppichs (von Zsuzsa Farkas­völgyi Inv.-Nr: 52.2801 Herkunft: Iran, Tebriz(?), erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Masse: Breite 254, Länge 278 cm. Stoff: Seide, Applikationen von ver­goldetem Leder, braunem Leder, Baum­wolle und bunter Seide. Farben: schwarz, weiss, grün, hellblau, geib, gold, braun, bordolila, rot, dunkel­blau, apfelgrün, hellbraun. Grundfarbe des Mittelfeldes hellblau, des inneren dünnen Streifens geib, des breiten Rahmenstreifens dunkelrot, der Randborte hell. Die Kronen auf den Häuptern der Engel sind aus ver­goldeten oder braunen Lederapplikationen. Die Kappe des auf dem Drachen reitenden Jünglings und dessen Riemen ist aus ver­goldetem Leder, der Drache selbst schwarze Seidenapplikation und die Tupfen darin aus braunem Leder. Säbel und Dolch der lesenden Jünglinge sind ebenfalls Leder­applikationen. Die Blumen und Knöpfe, die Sprenkel des Hirsches, die Handschuhe und Gürtel der dargestellten Personen, die Schüssel und deren Deckel, die Instrumen­te, Federn, Verschürung der Gewänder, die Zarge des Springbrunnens und das Pferde­geschirr sind alle Applikationen aus Leder.

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