Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)

E. NAGY, Katalin: Die Tracht eines vornehmen ungarischen Mädchens aus dem 16. Jahrhundert (Restaurierung und Rekonstruktion des Boldvaer Fundes)

22. ROCKTEILE MIT FUTTERSTOFF UND GEHEFTETEN STICHEN E. Ricci 25 und A. Henneberg 26 sind zahl­reiche Spitzen zu sehen, doch diese wurden nicht aus Metallfäden verfertigt. 2. Hemd Der Grundstoff des zum Mädchenkleid gehörenden Hemdes ist völlig zugrunde­gegangen, es sind nur 4 Stückchen von Netzeinlagen uns Übriggeblieben. Die zwei längeren Streifen sind an der rechten Hand in der Höhe der Taille, der eine, der kür­zere, an der Rückseite des Schnürleibchens von der linken Ärmelhöhle, und der vierte zum Sargbrett klebend, zum Vorschein ge­kommen. Aus dem 16. Jahrhundert besit­zen wir kein ungarländisches Denkmal­material, wir kennen bloss ausländische Exemplare dieser Art. 27 Bei diesen schmückten die ajourierten und genähten Spitzeneinlagen die Dekolletes und die Ärmel. In den zeitgenössichen Beschreibungen und Nachlassinventaren werden zahlreiche Formen für das Zuschneiden und Zieren der vorkommenden Exemplare erwähnt. Es ist also unmöglich darüber zu entschei­den, was für ein Hemd zum Boldvaer Kleid gehöre, und wo sich die übergebliebenen Netzeinlagen befanden. Netz- (Filet-) e i n 1 a g e (2 Stück : 29X4 cm; 2 Stück: 56X3,5 cm) Stoff: Seide und vergoldeter Silber­faden. Technik: In den geknoteten Quadrat­netzgrund (Filet) wurden die Ausbildung der Motive durch Plattstichfüllung verfer­tigt (Abb. 25.). Das Motiv besteht aus einem Blumenstock mit vertikaler Achse, an deren Ende zwei vierblättrige Blumen. Das Muster besteht aus nebeneinandergesetzten, sich in gegensetzlicher Richtung wieder­holenden Motiven. Die Motive wurden einst von Wellenlinienranken umfasst. Die Netzeinlagen umrahmte ein vierfaseriges Geflecht. —• Nahestehende Analogien bei Serena 28 und Zoppino 29 (Abb. 26.). Manschetten (2 Stück: 15,5X5 cm) Die Manschetten waren nicht ange­näht, schlossen sich mit zwei Haken. Der Grundstoff zerfiel, nur die Stickerei blieb uns zurück (Abb. 27.). Stoff: Auf Seide gewundener, vergol­deter Silberfaden. Technik: Sog. Zickzackstich, und an der rechten und linken Seite gleicher, sog. türkischer Plattstich. Motiv: Schrägachsiger Viereck, darin vierzackiger Stern. Das Muster besteht aus Wiederholung der nebeneinandergesetzten Motiven. In Musterbüchern' 10 können wir zahl­reiche ähnliche Darstellungen sehen, die damals wahrscheinlich sehr beliebt waren.

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