Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

KATONA, Imre: Keramische Kunstwerke von Margit Kovács im Museum für Kunstgewerbe

Eine besondere Hilfe leistet dazu ihr ei­gentümliches technologisches Rüstzeug. Ge­schickt mischt sie die gebrannte Tonfarbe mit dem Grün und Braun der Engobe und mit dem Schimmern der bunten Zinngla­suren. Es entstand wieder eine Änderung am Anfang der 60er Jahre im Stil und Art der Kunst von Margit Kovács. Der leise Unterschied zwischen den zwei Wandplatten „Blumenpflücken" und „Mut­terschaft" lässt die vor der Tür stehende Stilwechselung ahnen, dieser Unterschied kann nicht nur in der Technik, sondern auch in der Ausdrucksweise festgestellt werden, vielleicht in erster Linie darin. Die „Mutterschaft" ist viel lebhafter als das „Blumenpflücken" und auch bunter als die erste Wandplatte, obzwar daran die Glasuren weit nicht so glänzend sind. Langsam hört sie fast ganz (d. h. reduziert sie auf das wenigste) mit der schimmern­den weissen oder farbigen Zinnglasuren auf, meistens lässt sie den gebrannten Ton in Natur, oder versieht das mit einfacher Engobe. Die Tonplastik beschäftigt sie im­mer mehr von den 60er Jahren an, die sie weder mit Zinnglasur noch mit En­gobe bedeckt, auch auf diesen bewahrt sie die Eigenschaften der dekorativen Kunst­art, die Märchenhaftigkeit und Statik ihrer Figuren. Wir verfügen auch über so eine Plastik („Judas"), wo im Gegensatz zu den gesagten die innere Gefühle durch die Gesichter ausgedrückt werden, wodurch die Figuren sozusagen zum Leben erwa­chen. Ebenfalls dazu ein Beispiel die Wandplatte „Die singenden Mädchen", wo an den Gesichtern, die sich von der Bild­fläche plastisch herausheben, Verklärtheit, Durchgeisterung zu bemerken sind, und wenn auch das verborgene Lächeln nicht verschwindet, der Schwung der expressi­ven Gefühle schon im ersten Augenblick erstaunlich zu bemerken ist. Die Aufarbeitung des schon endgültig abgeschlossenen Lebenswerkes der Künst­lerin steht vor uns als die zukünftige Pflicht der ungarischen Kunstgeschichte. Hiermit hatten wir in erster Linie über die Schaffungsmethoden und über die Ausbildung des individuellen Klanges von Margit Kovács zu sprechen gewünscht, wir trachteten den Gang der verschiedenen Stationen dieser Erscheinung mit Hilfe ihrer in unserem Museum bewahrten Werke darzustellen. Zugleich sollten diese Zeilen zur Würdigung der Künstlerin ei­nen bescheidenen - Srahl zuteil werden lassen.

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