Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

GOMBOS, Károly: Kaukasische Webteppiche

2. KILIM, KAUKASUS, 19. JH. 275x123 cm, Inv.-Nr: 20799 unter Umständen auch grau und hell­braun. Unter Kilim verstehen die Aser­beidschaner und auch die anderen Kauka­sier Teppiche die auf beiden Seiten ver­wendbar und ohne Borsten sind. Das Wort ist persischer Abstammung und heisst eigentlich „Gilem", was „gewebter Tep­pich" bedeutet. Im Kaukasusland werden viele Kilim-Teppiche gefertigt, die be­kanntesten sind aus den Gegenden von Kuba, Schirwan, Karabagh, Dschabrail, Kabistan (Kobistan), Perebedil, Barda und Baku. Die Kilim-Erzeugung blüht auch im sowjetischen Innerasien und auch in der Ukraine, ausserdem ist diese Teppichart im Nahen Osten und im Balkan beliebt. Die in Siebenbürgen verfertigten schönen alten, sog. „Farbteppiche" sind mit den orientalischen Kilim verwandt. 4 Im Besitz des Museums für Kunstge­werbe gibt es unter den kaukasischen Ki­lim einen Teppich von imposanter Grösse (Abb. 2), wo auf weinrotem Grund in horizontalen Reihen winzige geometrische Muster •— womöglich Reihen von Blumen —• zu sehen sind. Die Farbanwendung der feingezeichneten Ornamentik ist harmo­nisch: hellblau, braun, dunkelrot und Crème, und obwohl der Teppich von die­sen winzigen Mustern übersät ist, wirkt nicht monoton. In der Teppichsammlung des Museums gibt es auch andere Kilim­Gegenstände, unter anderen eine Decke, deren mittlerer Teil mit Palas-Streifen, die zwei äusseren Teile hingegen auf Ki­lim-Art gewebt worden. Darauf ist inte­ressante, aus Kreuzen gestaltete, charak­teristisch kaukasische Ornamentik zu sehen. Der Schedde vertritt eine schon we­sentlich entwickeltere Etappe, zusammen mit den Verneh-, Sileh- und Sumach-Tep­pichen. Das Weben des Schedde und Ver­neh geschieht mit drei Fäden: mit Kett­160

Next

/
Oldalképek
Tartalom