Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

GOMBOS, Károly: Kaukasische Webteppiche

gegen erzeugt man Djedjim auch aus Seide. Die Palas-Weberei ist im ganz Kau­kasusgebiet bekannt, berühmt sind die Palas-Teppiche der Nomaden der Mogha­ni-Steppe. Djedjim werden ebenfalls in den armenischen Dörfern des Karabagh­Gebirges, in Süd-Aserbeidschan und des Vaspurakan-Gebietes hergestellt, wo man sie „Tschimtschin" nennt. Das Museum für Kunstgewerbe besitzt keine von diesen Teppicharten. L. Kerimov und S. Dawtjan, zwei kaukasische Forscher, stellen einige Djedjim-Ranzen und -Vorhänge vor; an­dere degegen hielten irrtümlicherweise Sumach-Gegenstände für Djedjim. 3 Der Kilim (oder Kelim) ist also mit dem Palas nicht identisch, da dieser schon mit komplizierter gezeichneter Ornamen­tik versehen ist. In den meisten Fällen sehen wir geometrische Motive: Haken, zackige Muster, Dreiecke, Rhomben und Rhomboide, sechseckige Muster, Kreuze, Stammeszeichen (Tamga), Lammhörner, Vögel und schlichte Blumen. Diese Zier­elemente wurden in der Phase des Webens stark schematisiert, sie erscheinen abge­sondert oder zusammen und ergeben eine wirkungsvolle Musterung. Beim ersten An­blick sehen die Kilim einander ähnlich, doch in Wirklichkeit sind sie in Musterung und Farben verschieden, sodass kaum zwei gleiche Kilim vorkommen. Übrigens besteht der Unterschied zwischen Kilim und Palas darin, dass beim Kilim während des Webens kleine Spalten entstehen, wo die Fäden in verschiedenen Farben — d. h. die Muster — sich treffen. Diese Spalten sind auf den orientalischen Kilim-Teppi­chen immer sichtbar, im Grunde genom­men ist also die Kilim- und Palas-Web­technik identisch, da auch hier die Schuss­fäden durch die Ketten geführt werden. Das Material ist in der Regel Wolle, die Farben sind dunkelrot, weinrot, blau, braun, sowie spärliches gelb und ivoire, 1. PALAS MIT ; KILIM-MUSTER, KAUKASUS, 19. JH. 322x142 cm, Inv.-Nr: 20802 159

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