Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)
CSERNYÁNSZKY, Mária: Kasein „cum cruce veneciana"
In der am 19. Mai 1670. von beschlagnahmten Besitz Péter Zrinyi's in Csáktornya (heute: Cakovec) aufgenommenen Conscription: ,,... Item certae materiae nigrae, antiquae Szőrös bársony, sive purpura pilosa dictae ulnae no. 20. " 25 In der am 17. November 1672. in der Burg Vinna von den beschlagnahmten Mobilien Fürst Ferenc Rákóczi's I. aufgenommenen Conscription (je ein Exemplar in lateinischer und ungarischer Sprache): „una nigra florilenta purpurea chlamys, — egy fekete virágos bársony mente" (eine geblümte Samt-,, Mente"). 26 Wie schon erwähnt, auch „Holosericum" bedeutet Samt, vor allem im 17. Jahrhundert. Dies bestätigt u. a. der lateinische und deutsche Text des im Jahre 1604 aufgenommenen Inventars der Elisabeth- (später Dom-) Kirche in Kassa: ,,3. Viridis Holoserica casula cum aureo Crucifixo". „3. Ein grün Samete Cassula mit Ainen gulden Crucifix mit Aestern". ... „8. Rubea Holoserica casula ..." „8. Ein Roth sambete Cassula .. .".7 Im Inventar, das am 27. Juli 1701 in Ungvár (heute: Uzgorod) von den beschlagnahmten Mobilien Graf Miklós Bercsényi's aufgenommen wurde, findet sich wieder eine Bestätigung: „Pallium muliebre coloris castanei florilegatum ex holoserico antiquum vulgo metzet bársony". „.. . Aliud pallium nigrum ex holoserico nigro vulgo metzet bársony" (bedeutet geschorener Samt). 28 10. HL. SEBASTIAN, DETAIL DER KASEL NR. 6. 9. KASEL NR. 6. VENEDIG UM 1470, DOMSCHATZ ESZTERGOM Purpur ist, besonders im 16. Jahrhundert die gebräuchlichste lateinische Bezeichnung in unseren Inventären für den Samt. Die beiden erwähnten Angaben schliessen jeden Zweifel aus. Auch unser Pauliner-Inventar verwendet bei Samt die Worte „purpura", bzw. „purpurea". 23