Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

BATÁRI, Ferenc: Neuerwerbungen vorderasiatischer Teppiche (1973—1977)

gebiete ... im 'Kranlik Çarsi' befinden sich die berühmten Waren aus Indien und Yemen". 9 Auf diesen Jahrmärkten erschienen auch Herren von den nördlichen und west­lichen, von den Türken nicht besetzten Teile Ungarns, so z.B. András Serényi, in dessen Schlosseinrichtung von Oroszlánkő (1683) er bei der Aufzählung seiner 25 Teppiche einen alten „kecse" (d. h. Kelim) erwähnt: „...den ich von Pécs mitge­bracht hatte, dessen Preis in Konstantinopel 600 Thaler wert ist". 10 Unter den Käufern der Teppichhändler der Märkte finden wir auch die einfachen ungarischen Landleute der von Türken besetzten Gebiete, die ihren Geschäften bei den türkischen Be­hörden nachgehend diese mit wertvollen, aus Basaren verschafften Orientteppichen bestechen wollten, in der Hoffnung ihre Angelegenheiten günstig erledigen zu kön­nen oder bei jemand Zuflucht zu finden. Auch ihre Naturalbezüge statteten sie für ihre geflüchteten Gutsherren mit Orient­teppichen ab. Diesbezügliche Angaben fin­det man im Rechensbuch der Stadt Nagy­kőrös: „...wir kauften dem türkischen Steuereinnehmer ('rávó') einen Teppich für 11 Gulden" (1635); „Wir sendeten Herrn Miklós Oláh nach Pozsony (Pressburg, heute Bratislava) zum Landtag und damit er dort den Herren Geschenke verteilen könne, nahm er mit sich Teppiche im Werte von 40 Gulden 50 denar" (1646); „Durch die Herren Mihály Oláh und Lő­rinc Csapó schickten wir für den Fürsten von Siebenbürgen, György Rákóczi, einen Teppich 16 Gulden wert" (1646); „...fer­ner sandten wir durch Mihály Bardos von Rimaszombat 8 Teppiche aus Persien, de­ren Preis 80 Gulden ausmacht ..., ferner durch Famulus János und Herrn János Précsényi für unseren Herrn Veselényi 500 ungarische Gulden, zugleich 4 Teppiche für 40 Thaler. Zur selben Zeit für unseren Herrn Szilasi einen Teppich für 6 1/2 Tha­ler" (1648). 11 Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Orientteppiche in grosser Menge so in das Königreich Ungarn wie in das Für­stentum Siebenbürgen durch die hier viel verkehrenden türkischen, griechischen und jüdischen Kaufleute hereingebracht wor­den. Es überblieben uns zwei solche amt­liche Preistarife aus dem 17. Jahrhundert, in denen man den Preis der persischen und türkischen Teppiche festgestellt hatte, und so kamen wir auf unsere Schluss­folgerung, dass zu dieser Zeit viele Tep­pichhändler herumzogen und mit ihnen auch ihre Ware aus dem Orient gekommen ist. Die erste Angabe vom Jahre 1627 ist die von Gábor Bethlen, Fürst von Sieben­bürgen und gewählter König von Ungarn herausgegebene „Limitation über die von türkischen, griechischen und jüdischen Kaufleuten einfuhrbaren Waren", wo der Preis der grösseren Teppiche in 16, die mittelgrossen in 9, die kleineren in 8 Gul­den festgelegt wurde. 12 Eine andere, spä­tere Preisregelung, datiert von 10. Jänner 1651, weist auf eine erhebliche Teuerung hin, nämlich diese fixiert die Preise von 10 bis 50 Gulden, den Preis des bunten Kelim in 20, den der Bett- und Pferde­decken aus Kamelhaar je 6 Gulden. 13 In der zweiten Hälfte des 17. Jahr­hunderts, besonders nach der Befreiung Ungarns von den türkischen Eroberung, siedelten sich viele Griechen, Armenier und „Raitzen" (d. h. Serben) in die Han­delszentren an. Für diese Leute hat Leo­pold I. als ungarischer König im Jahre 1667 ein Privilegdiplom ausgegeben, in dem er die Niederlassung dieser auf die ärarischen Güter mit der Bedingung er­laubt hatte, dass sie in jenen Ortschaften ausschliesslich mit von Türkenreich stam­111

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