Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)

SZILÁGYI, András: Zwei Reliefs nach Kompositionen Michelangelos

Elementen der Ornamentik. Die Farbe der spaltenden Blätter ist gelb und braun, in den Palmetten werden alle Farben reprä­sentiert, doch in der neben den Drachen befindlichen komplizierten Ornamentik fehlt das Rot. In der Palmette der unteren Reihe entdeckte Serik Davtjan, armeni­sche Teppichexpertin, zwei Buchstaben des armenischen Alphabets (N und L), und ne­ben denen einige winzige stilisierte Schlan­gen. Die Schlange kommt oft auf armeni­schen Teppichen vor, doch ist es möglich, dass hier die schlangenartige Verzierung auch Buchstaben verbergen. Die Farben und die Musterung der unlängst publizierten zwei armenischen Drachenteppiche des Museums für Kunst­gewerbe sind ähnlich zu den obenerwähn­ten, doch der eine ist ausserordentlich gross, dagegen der andere kleiner. Solche Teppiche wurden auch von Sakisian, Hof­richter, Ellis, Schürmann, Végh und Layer veröffentlicht. 4 Antike und mittelalterliche Angaben, weiter die jüngsten archäologischen For­schungen widerlegen jene Hypothese, dass die Teppichverfertigung in den kaukasi­schen Ländern erst nur nach der arabi­schen Eroberung, seit dem 7—8. Jahrhun­dert einheimisch wurde. In Erewan. im 6. Jahrhundert v. u. Z. in der zur Urartu-Kultur gehörenden ver­nichteten „Karmir-Blur" (Roter Hügel)­Festung geführten Ausgrabungen hatte Piotrowskij Wollfäden verschiedener Dich­te und Feinheit, gemusterte und bunte Be­kleidungsreste aus Wolle und Teppiche aus Pflanzenmaterial gefunden. 5 Herodotos (5. Jahrhundert v. u. Z.) über den Kaukasus schreibend erwähnt: „hier haben die Blät­ter der Bäume solche Eigenschaften, dass man diese gerieben ins Wasser tauchend, damit Figuren auf die Bekleidung malen kann, und verbleichen auch später nicht, sondern verwetzen sich mit dem Stoff zu­sammen, als ob sie ins Material gewebt gewesen wären."*' Auch Strabon (60 v. u. Z. — 20 n. u. Z.) berichtet über eine purpurähnliche Farbe. Von den armenischen Chronikern des 5. Jahrhunderts spricht Moses von Khorene über die rotbemalten feinen Leder; Ghasar Parpezi erwähnt die ausgezeichnete rote Farbe, die von den im Ararat-Tal auffind­baren winzigen Lebewesen verfertigt ge­worden sind. 7 Die haltbaren Farbstoffe und die gute Wolle sind die Vorbedingungen der Teppichverfertigung, und all über diese Vorteile verfügte reichlich das Kaukasus­land. 8 In der Forschung der Orientteppiche brachten entscheidende Argumente die Funde von Pasyryk. !l Rudenko fand im 5. Kurgan im Jahre 1949 einen nahe zu 4 x 2 m grossen, vollkommen überbliebenen Knüpfteppich, den er für 5. Jahrhundert v. u. Z. datierte, dessen Farbe rot, gelb, orange, blau, weiss und grün ist. Die Dar­stellung der weidenden Hirsche, der Greif­ten und die prachtvollen Pferde begleiten­den Männer, sind sehr lebenstreu. Die Ros­1. ARMENISCHER DRACHENTEPPICH, 17.(?) JH., MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE, INV.-NR: 75.220 Mass: 202 x 285 cm Kette: Hellbraune Wolle mit zwei Z-Fäden. S-Drehung Schuss: Rote Wolle mit einem Faden, Z-Drehung Knüpf ung: Jordes Knotendichte: 1020 dm 2 Borste: 4 mm Knotenbreite: 3 mm Längs- und Endsäume sind mangelhaft Farben: Weinrot, Elfenbein, Lila, Gelb. Goldgelb, Mittelblau, Türkisgrün, Dunkelbraun Angaben der technischen Analyse von Zsuzsanna Farkasvölgyi 64

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