Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 4. (Budapest, 1976)

GOMBOS, Károly: Turkmenische „Engsi"-Teppiche

TURKMENISCHE KÁROLY GOMBOS „ E N G S I "-T EPPICHE Das Museuni für Kunstgewerbe bewahrt in ihrer Ol Stück enthaltenden turkmenischen Teppichsammlung 7 Exemplare, die als spe­zielle „Engsi "-Teppiche betrachtet werden (Abb. 1 — 7). Ausserordentlich seltene Stücke sind diese, da ihre Verfertigung hörte um die 19— 20. Jahrhundertwende, wegen der end­gültigen Ansiedlung der Turkmenen, auf. Die Anzahl der Engsi-Teppiche ist nicht gross : die sowjetische Forscherin V.G. Mosch­kowa untersuchte einige tausend turkme­nische Teppiche in Mittelasien, davon fand sie nur 38 Stück Saryk-, Teke- und Jomut­Engsi, doch von Exemplaren der Salor-, Tschaudor- und Ersari-Stämmen führte sie in ihrem Buch keine an. Noch weniger sind die turkmenischen Gebetsteppiche, man fin­det nämlich in der untersuchten Kollektion nur 10 Stücke. 1 Die neuest erschienenen Fach­werke machen sehr wenig Engsi-Teppiche, bloss 1, 5 oder 6 Exemplare bekannt. 2 Die Kollektion unseres Museums ist bedeutungs­voll, da die dazugehörenden Stücke mit, künstlerischem Werte von Teke-, Jomut­Tschaudor-, Kisil-Ajak- und Ersari-Turk­menen hergestellten Teppiche sind. Als aus­serordentlich seltene können wir die Tschau­dor- und die Ersari-Beschir-Engsi betrach­ten. 3 Die Engsi sind nach Form und Mass einheit­lich, ihre Format länglich-quadratisch. Das Knüpfmaterial besteht aus feiner glänzender Wolle, welche die in Turkmenien gezüchte­ten Schafen liefern. Die Knoten sind Sinäh, Knüpfdichte 1 — 2000 Knoten/qdm. An der Oberfläche der Teppiche kommt kein fehler­haftes Muster oder verhudelte Ornamentik vor. Die Färbung der Fäden wurde nach al­ten nomadischen Rezepten vollgebracht, in vorherrschendem Masse mit Farbstoff pflanz­licher Provenienz. Nur in einem einzigen Fall ist es vorgekommen, dass Kunstfarbe bewiesen wurde, doch diesmal halten das Gegengewicht die ausgezeichnete Bearbei­tung und die prächtige Musterung. 4 Die Teppiche unseres Museums wurden wahrscheinlich im 19. Jahrhundert verfer­tigt. In ihrer Musterung prävaliert die für die Engsi charakterisierende Pflanzenorna­mentik, doch fehlen die realistischen Vogel­und Tiermotive, welche wir auf den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Exemplaren erfahren können. Die von verschiedenen turkmenischen Stämmen verfertigten Tep­piche sind in ihren Einzelheiten voneinander abweichend, trotz der Verschiedenheiten ist die einheitliche Komposition stärker, die für die sämtlichen turkmenischen Engsi so cha­rakterisierend ist. (Auf den sehr rar vorkom­menden Salor-Engsi ist die Pflanzenmuste­rung in Mehrheit, dagegen auf den Saryk ist das pflanzenartige Ornament nicht mehr so 89

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