Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 4. (Budapest, 1976)
WEINER, Piroska: Britische Exlibris
PIROSKA WEINER BRITISCHE EXLIBRIS Der Kern der Exlibris-Sammlung des Museums für Kunstgewerbe besteht aus zwei grossen Privatkollektionen, aus den Rozsnyayund Kühnemann-Sammlungen. Die erste kam Anfang des 20. Jahrhunderts, die zweite im Jahre 1931 in unser Museum. Dieses Material wurde durch die grösstenteils Exlibris enthaltende ungarische und ausländische Kleingraphiksammlung in Zahlen und im Werte stark vermehrt, die Prof. Rezső Soó 1969 unserem Museum geschenkt hatte. Damit hoben sich die Exemplare der Sammlung unseres Museums über 02.000, obzwar diese Exemplare, welche in der Fachliteratur als Beilagen dienen, nicht Inbegriffen sind. Diese reiche Sammlung ist einer Veröffentlichung würdig, so gaben wir in grossen Zügen Publikationen über die ungarische (Ars Decorativa 2. S. 157— 172), die österreichische (Ars Decorativa 3. S. 93 — 109) bekannt, und nun setzen wir mit den aus Grossbritannien stammenden Exlibris fort. Eine der wertvollsten Gruppen ist die britische. In unserem Museum können die ungarisch-britischen Exlibris-Verbindungen für traditionell betrachtet werden: so z. B. die Sammlung des Schauspieler-Journalisten Kálmán Bozsnyay (1872— 1948), der um die Jahrhundertwende einige Jahre lang in England lebte und dort seine Sammlung mit zahlreichen Exlibris britischer Künstler bereicherte, auch diese Kollektion hat unser Museum erworben. Die nennenswerte Etappe der Verbindungen knüpft sich an den Namen des englischen Malers, Designers und Graphikers Walter Crane, der mehrmals sich in Ungarn aufhielt. Mit seinen Besuchen, hiesigen Ausstellungen beschäftigt sich die damalige und auch die heutige Fachliteratur (S. J. Koos; in: Ars Decorativa 1. S. 153—108). Während seines Aufenthaltes in Ungarn zeichnete er seinen ungarischen Freunden mehrere Exlibris. An den internationalen Exlibris-Ausstellungen von Budapest (1903, 1913) nahmen auch britische Künstler teil. In der KühnemannSammlung bewahrt ein Sonderband die britischen Exlibris, doch das reichste Material aber finden wir in der Soó-Sammlung. Der Sammler, neben den älteren Exlibris — aus den 18—19. Jahrhundert stammenden — legte auch Wert auf das Sammeln der ArtNouveau-Exemplare. Diese Epoche brachte, wie bekannt, in der britischen Exlibriskunst bedeutende Ereignisse. Deswegen — mit der Vorführung einiger älteren Exemplare — mache ich Ihnen diese einheitliche Gruppe in breiteren Zügen bekannt. Wie auch die auf unseren Abbildungen sichtbaren typischen Exemplare zeigen, die britischen Exlibris (book-plates) —deren datier107