Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 3. (Budapest, 1975)
HÉJJ-DÉTÁRI, Angéla: Herrengrunder Gefässe: „Ein Wunder der Natur"
18. POKAL, MITTE 18. JH. hebt .sich mit Wachs zusammengeklebten Gesteinen ein Berg. Darin ein Stolleneingang, darauf als Schaft des Pokals steht eine silberne Bergmannsfigur, die mit der Rechten auf dem Kopf die halbeiförmige Schale unterstützt. An dessen rauhpunzierter Seite drei, mit asymmetrischen Zierden versehene, in Kartusche gravierte Inschriften zu finden sind. Von der Mitte der Schale erhebt sich eine kleine Säule, auf deren Spitze ein Bergmannsfigürehen sitzt, im Schosse Gesteine haltend. Dieses Werk bildet den Übergang zwischen Gefässen und Tafelaufsätzen. In den Bergstädten verfertigte man als Tafelaufsätze sog. Grubenberge, „Handsteine". Ihre allgemeine Beliebtheit w r ar gross, auch ihr Wert durfte ziemlich triftig sein, denn im Allgemeinen wurden diese als Andenken den hochangesehenen Persönlichkeiten geschenkt. Das Bestandverzeichnis Königin Anna (Gemahlin Ferdinand I.) weist fünf Stücke aus „siebenbürgischen" Gesteinen zusammengestellte Aufsätze, „Handsteine" auf. 9 Die Angabe des Herkunftsortes seitens der Inventaraufnehmer sollen wir nicht ganz für sicher akzeptieren, besonders wenn wir wissen, dass die nordungarischen Bergstädte Gut der Königin waren. Wir lesen auch über aus Golderz verfertigte zwei Tafelaufsätze in der, zwischen 1550—1557 zusammengestellten Schatzkammer-Liste Maximilian IL, welche im Jahre 1555 aus Ungarn von „Wädery" (?) ihm zugesendet wurden. Zwei ähnliche reingoldene Aufsätze schenkte auch der Bischof von Siebenbürgen, Pál Bornemisza dein König. 10 Im selben Jahre bekam Ferdinand I zusammen mit den Geschenken der ungarischen Städte einen in Gold gefassten Tafelaufsatz, der vermutlich auch ein „Handstein" war. 11 Zum Anlass des Besuches Karl III (als Kaiser Karl VI) in Schemnitz (Selmecbánya, Banská Stiavnica) verfertigte man auch einen Handstein, auf dessen Gipfel eine Figur steht, auf dem Kopf mit kleinen Gewürzbehältern. 12 Dieses Stück