Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 3. (Budapest, 1975)

HÉJJ-DÉTÁRI, Angéla: Herrengrunder Gefässe: „Ein Wunder der Natur"

13. EIFÖRMIGER BECHER, 18. JH. Zeit Stat Richter den wohl Eylen hl. F: W der Zeit gevesten Notari alliier Zu einer sonderlichen gedechtnis an sein engeburt tag Neüsohl den 6 Marti ANNO 1670 Jahr". Die Zeilen der Bodeninschrift unseres gros­sen „Stehaufbechers" (Inv. Nr. 69.295) be­nachrichtigen uns über seinen Besteller (Abb. 11.): „In Gold und in Silber zu fassen Ist Laegers Kupfer werth, Freund Salzer hat es häraern lassen Drum sey es Ihm verehrt." Am Lippenrand des fassförmigen Bechers (Inv. Nr. 69.317) vermuten wir die Namen der Beschenkten zu lesen (Abb. 12.): „ Vivat Dnus Mathias Parker cum Dna ejus". Die Verfertiger der Herrengrunder Gefässe waren die Nachfolger einerseits der im Mittelalter aus Süd-Deutschland Ausge­wanderten, anderseits der mit der zweiten Welle im 18. Jahrhundert angekommenen Deutschen. An diese erinnert die Inschrift eines Schüsselchens mit Bergmannsszene (Inv. Nr. 69.301): „1703. GOTT WIDER DIE DEVTSCHEN IN DIE BERGSTATT GEBRACHT ICH WAHR ZWAH R DAMAHLS NVR EISEN THVNEHE MICH ABER IHNEN ZV LIEB ALS KVPFER WEISSEN" „WIE SO DANN EINER AVS IHNEN SICH MIT GOLT LIESSE BEDECKN MICH, VND SOLCHES IN NEVSOLL 1709 BE Y EINEN GOLT FEVNE" Da die Verfertiger deutschsprachig waren, so sind auch die Sprüche im allgemeinen deutsch gewesen. P]s kommen auch latei­nische Inschriften vor, und hie und da — in Privatsanimlungen — tauchen Exemplare mit slowakischen oder ungarischen In­schriften auf. Wohl dienten auch die Becher als Verlobungs­geschenke oder für die Weintrinker, darauf weisen einige spasshafte Sprüche hin: „Bey einen Glaslein gutten Wein, muss Traurigkeit entfernet sein" (Inv. Nr. 18522) ; „Gewiss ich bin gestatt, Es liebt mich jung und alt, Man thuts mir ein und nicht heraus, Willtdus probiren so trinck mich aus" (Inv. Nr. 69.303); „Eine Jungfrau kan auf Erden, entlich eine Mutter werden"

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