Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

S. CSEREY, Éva: Erörterung über einige Ofenkacheln des späten Mittelalters

Die in dem Ungarischen Nationalmuseum aufbewahrten und von Emil Cedic gekauften Ofenkacheln: Kacheln, die in ihrer Art dem Bothár-Funde nahestehen : Inv.-Nr. Bezeichnung Mass (cm) 1894/58,1. St. Petrus 24 X25 1894/58/2. St. Johannes 22 X24 1894 58 5. St. Johannes (im gotischen Stil) 35 X25 1894/58. Engel mit dem ungari­schen Wappen in einer Nische 25.5X18 Kacheln, die in ihrem Stil von dem Bothár-Funde abweichen : 1894/58/3. Hl. Barbara 23 X27 1894 58 6. Hofnarr, in einer gotischen Nische 36.5X22.5 Das andere aus Neusohl stammende Material des Museums für Kunstgewerbe wurde im Jahre 1908 erworben. Dieser Fund kam beim Umbau des Ébner-Hauses zum Vorschein. 1- Die mit verschiedenen Motiven versehenen und aus mehreren Stücken zusammengesetzten Kacheln wur­den schon öfters beschrieben. Die Abbil­dung des aus einzelnen Kachelarten zusammengesetzten Ofens wurde veröf­fentlicht, doch der Gesamtinhalt des Fun­des wurde nie erörtert und die verschie­denen Typen wurden nicht analogisiert. Das Archiv unseres Museums konnte den diesbezüglichen Briefwechsel nur in Bruchteilen aufbewahren. 13 Der übrigge­bliebenen Dokumentation nach, wurden von Kornél Divald — der mit dieser Angelegenheit beauftragt war — zehn ganze und eine halbe Kachel, aus jeder Art ein einzelnes Stück, zur Reproduk­tion nach Budapest geschickt. Der übrige Fund blieb vorläufig in Neusohl. Vom Ankauf des ganzen Materials sind wir aus dem Kassenbuch und dem Inventarbuch informiert. 1 ' 1 Das Inventarbuch spricht von 30 Kacheln. Es schliesst sich jedoch noch eine Kachel an, die ein tändelndes Paar aufweist. Dieses Stück war ein Geschenk Divalds an das Museum für Kunstgewerbe. Die Kacheln können wir den Bildern nach folgenderweise klassifizieren: Eine Sims­kachel, Adam und Eva, ein Prophet mit einem hohen, spitzen Hut, ein tändelndes Paar, der Prophet Elias, der Gelehrte mit einer Eule, ein reicher Bürger, ein zankendes Ehepaar, der Reiter, das tanzende Paar, ein Engel mit dem Wappen Neusohls und der Apostel Petrus. Die beiden letzten Typen wurden nicht einmal photographisch festgehalten, obzwar sie nicht nur wertvolle Stücke des Ébner­Fundes sind, sondern in festem Zusam­menhang mit dem Material des Bothär­Grundes stehen. Der Engel der den Wap­pen von Neusohl hält, ist ein aus rötlichem Ton geformtes Fragment, das aus zwei Stücken zusammengestellt ist, doch grosse Beschädigungen aufweist. Das konkave Kachelblatt zeigt einen Engel, der mit seiner rechten Hand einen von rechts nach links neigenden Wappen hält. Sein Ge­wand, mit runden Ausschnitt, fällt in Fal­ten, zwei Gurten überqueren seine Brust, das Gesicht wird von den bis zur Schulter reichenden Haaren umrahmt. Auf dem Kopf trägt der Engel ein Kreuz, seine Flügel sind gefiederte Vogelflügel. Die Linien des Gesichtes, sowie die des Lockenhaares weisen eine Ähnlichkeit mit den Figuren der „Adam und Eva" Kachel auf. Auf der Rückseite findet man Spuren von Schnitzereien. Auch die Spuren des abgebrochenen Rumpfes sind leicht zu erkennen. Die Kachel ist sehr abgenützt, und erweckt den Anschein, als ob keine Glasur hätte. Jedenfalls weicht sie mit ihrer matten Farbe, von den übrigen grünen Kacheln der Funde ab. Mit den heraldischen Beziehungen der Kachel be­fasst sich Zsuzsa Pékár (S. 21.). 40

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