Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)
S. CSEREY, Éva: Erörterung über einige Ofenkacheln des späten Mittelalters
ÉVA S. CSEREY ERÖRTERUNG UBER EINIGE OFENKACHELN DES SPÄTEN MITTELALTERS In der Stadt Besztercebánya (Neusohl, Banská Bystrica) wurden im Jahre 1894 und 1908, bei Kanalisationsarbeiten und Umbau der Häuser viele Kacheln gefunden, auf denen biblische Gestalten und Szenen des alltäglichen Lebens abgebildet waren. Die gefundenen, aus dem Mittelalter stammenden Ofenreste, die auf den hohen Entwicklungsstand des Töpfer- und Hafnergewerbes der Stadt hinwiesen, wurden von den Fachmännern mit grossem Interesse untersucht. 1 Die bisher erschienenen Publikationen sind jedoch nicht einheitlich. Der Ort des Fundes, ja selbst die Person des Verkäufers wird oft verwechselt. Der grösste Teil dieser Kacheln wurde vom Museum für Kunstgewerbe erworben, doch gelangten auch einige, dem Typ nach ähnliche Kacheln in den Besitz des Nationalmuseums, was in der Beurteilung oft zu Verwechslungen Gelegenheit gab. Das Material wurde nicht nach dem Ort des Fundes sortiert, es war keine Rede davon wieviel Stücke bei den einzelnen Funden zum Vorschein kamen und wohin sie gelangten. Deshalb wollen wir nun mit Hilfe der, in dem Archiv des Museums für Kunstgewerbe aufbewahrten Angaben, wie Briefe, Aufzeichnungen in alten Inventarbüchern und den, im Besitz des Museums befindlichen Objekten selbst, das Geschick der verschiedenen Funde klären. Unser Archiv bewahrt den vollständigen Briefwechsel des Museums mit dem Besitzer des einen Hauses in Neusohl, dem Arzt Samu Bothár über den Kachelfund des Jahres 1894, sowie über den Verkauf einzelner Kacheln an das Museum.'- Die erste Nachricht über den Fund, erhielt das Museum von dem Beisitzer des Waisenamtes in Neusohl, Gyula Thomka. Er fügte seinem Brief die Photographien der zu verkaufenden Kacheln bei, auf denen der St. Petrus, Paul und Johannes, die Hl. Katharina, sowie ein. von einem Pagen gehaltenen Wappen von Ungarn und ein Bruchteil einer Rosette dargestellt sind. Im Auftrage des Museums erwarb Thomka für 80 Gulden Kacheln, die Figuren darstellen, sowie Bruchstücke mit Ornamentverzierungen. Ausserdem erhielt das Museum mit dieser Sendung, noch einige Fragmente und Kachelmodeln. Der Direktor des Museums, Jenő Radisics bestätigte das Eintreffen der 16 Kacheln und bat den Verkäufer, dass er, wenn der Fund noch aus anderen Kacheln bestände, so auch diese dem Museum übergeben möge. Bothár gab in seiner Antwort nähere 33