Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 1. (Budapest, 1973)
BOBROVSZKY, Ida: Die Maria Theresia-Gedenkschüssel aus Herend
sehe Anregung von der Mitte des Jahrhunderts sich auf den Weg machte und zweierlei Ziele diente: einerseits propagierte sie die politische Treue für die Habsburgische Dynastie, anderseits beeinflusste sie die ungarischen künstlerischen Bemühungen nach österreichischem Interesse. Auch der sich um die Person Maria Theresia entwickelte Kult diente zu diesem Zweck. Sonderbarerweise war das Thema des Pressburger Reichstages vom Jahre 1741 für das ideologische Überzeugen geeignet, welches Thema den Motiv der die HabsburgDynastie rettende ritterliche ungarische Nation und die zu den Ungarn Zuversicht habende Königin im harmonischen Rahmen der Nachwelt vorstellte. Die Habsburgtreuen Ungarn versuchten zur Zeit der Krise Franz Josefs Willkürherrschaft (von 1859 begann das Verdrängen der Habsburger aus Italien) das Motto: ,,Moriamur pro rege nostro" zu aktualisieren und daraus für sich Nutzen zu ziehen. Zu jener Zeit verfertigte Fischer mit der Unterstützung Fürst Pál Esterházy — er trug mit 4000 Gulden zur Kosten bei — die Maria Theresia-Schüssel, als Franz Josef von den Schwierigkeiten loswerdend das Reich „zur Verteidigung der heiligsten Rechte der Menschheit" aufforderte. Die historische Situation ermöglichte das Zusammentreffen Fischers und Esterházys Interessen, und im Rahmen eines gemeinsamen Unternehmens die Waffe der Propaganda für sich auszunützen. Fischers Bemühen war um jeden Preis — auch noch in den Augen der Vertreter der 48er revolutionären Idealen als Unmöglich werdend — die Gegenwart und auch die Zukunft seiner Herender Fabrik zu sichern. Für den einzigen gangbaren Weg sah er die Näherung zum kolonisatorischen österreichischen Absolutismus, dies beweist die an Wien bestimmte Geste: die nach österreichischem Vorbild erzeugte und in London ausgestellte Maria Theresia-Schüssel. ANMERKUNGEN: 1 IM Inv. Nr.: 60.481. An der Rückseite HEREND, das ungarische Wappen, MF und 1861. Durchmesser: 91 cm. 2 Ruzicska L: A herendi porcelán. Bp., 1938. 14. 3 Ruzicska, op. cit. 17. /l Ruzicska op. cit. 22. 5 Ruzicska, op. cit. 22. v > Herendi porcelán 1839—1954. Kiállítás, Iparművészeti Múzeum. Bp., 1954. 10. 7 Ruzicska, op. cit. 15. « Vahot L: Az 1862-ki londoni világkiállítás emlékkönyve. Pest, 1863. 99. „Mi a derék Fischer úrnak, ki a magyar porczellánművek szépségét a világgal annyira megbámultatá, csupán azt ajánljuk figyelmébe, hogy készítményei rajzait, festéseit a magyar történelem és költészet lélekemelőbb tárgyaival ügy ekézzék még inkább érdekessé, s nemzeti becsűvé tenni. S valóban tett is már e téren némü kísérletet, de a tárgyak választását nem nevezhetjük szerencsésnek." 150