Archivalische Beilage der Historischen Blätter 1. (1931)

Inventar des Schloßarchivs Jaidhof bei Gföhl. Geordnet und verzeichnet von Otto H. Stowasser

VORBEMERKUNG. Das Out Jaidhof umfaßt heute folgende einst selbständige Herr­schaften: Gföhl zu Jaidhof, Imbach, Rehberg und Dross. Die Vereinigung fand 1847 statt. Damals kaufte Georg Freiherr von Sina, nachdem er be­reits 1835 in den Besitz des Jaidhofs gekommen war, Dross mit Imbach und Rehberg, die schon vereinigt waren. Und so liegen heute vier alte Archive auf dem Jaidhof; wann sie aber hier zusammengetragen wurden, konnte ich nicht einwandfrei feststellen. Es versteht sich von selbst, daß das Archiv des Dominikanerinnen­stiftes zu Imbach einst sorgsam verwahrt war. Nach der Aufhebung des Klosters kamen die Originalurkunden — freilich nicht direkt — in das Wiener Staatsarchiv; dort liegen auch ein paar einzelne Bücher, aber deren Hauptmasse, sowie die Akten galten eben zu dem Teil, der sich im Schloß Jaidhof befindet, als verloren (vgl. n. ö. Topographie IV, 455). Auch die drei anderen heute am Jaidhof verwahrten, zum Teile allerdings nur mehr in Resten erhaltenen Archive weisen deutliche Spuren einer einstmaligen Ordnung auf. Zumal für das Archiv der Herrschaft Gföhl zu Jaidhof wurde unter den Grafen Sinzendorf manches getan. So wurde es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baulich eingerichtet und neugeordnet. Der Amtsschreiber in Waldreichs, Josef Peutlschmidt, führte diese Arbeit durch, die mehrere Jahre in Anspruch nahm. Sie war 1784 vollendet, wie aus den Wirtschaftsakten (siehe unten 1 38) hervor­geht, die das Archiv als solches schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts ausweisen und überhaupt einen sehr lehrreichen Einblick in die ganze Entwicklung der Herrschaft gewähren. Auf diese Arbeit Peutlschmidts gehen wohl die zwei vorhandenen dünnen Hefte eines alten Archivreper­toriums zurück (siehe unten I 1); freilich weisen diese Hefte noch Be­l* t 3

Next

/
Oldalképek
Tartalom