Közlemények Zala megye közgyűjteményeinek kutatásaiból - Zalai Gyűjtemény 26. (Zalaegerszeg, 1987)
Petánovics Katalin: A zalai summásgazda Gangmeister im Komi tat Zala
KATALIN PETÁNOVICS: GANGMEISTER IM KOMITAT ZALA (Zusammenfassung) Die Institution des Gangmeisters (Vorarbeiters) kam infolge des Wirtschaftssystems des Latifundiums zustande. Der Gangmeister — oder in unserem Fall der Gedigmeister — diente dem Grossgrundbesitzer dadurch, dass er für einen Zeitraum von 6 Monaten zwecks Durchführung von verschiedenen landwirtschaftlichen Arbeiten Arbeiter für die Gutswirtschaft aufgenommen hat. Die Arbeit setzte sich zum Ziel die allgemeinen Merkmale vorzuzeigen, die den Gangmeister charakterisierten. Drei Typen von Gangmeistern können unterschieden werden: — der sich freiwilling zu Diensten der Gutswirtschaft meldete, — der empfohlen wurde und, — der aus Vorarbeiter Gangmeister wurde. Ein gemeinsamer Zug ist, dass die Gangmeister aus den Reihen des armen Bauertums kamen. Laut aligemeiner Meinung hatte die Person,, die durch eine der drei Möglichkeiten Gangmeister wurde, eine durchaus fügsame, anpassungsfähige Natur. Die Arbeiter verurteilten am beisten diejenige, die sich freiwillig bei den Latifundien meldeten. Diese Gangmeister galten als arbeitsscheu, aus ihren Reihen kamen die Gröbsten und diejenigen, die sich schnell bereichern wollten und die Arbeiter betrogen. Die aus Vorarbeiter avancierten Gangmeister waren die massigsten, da sie nach 10—15 Jahren Gedingarbeit wussten, wie das Gleichgewicht zwischen den Arbeitern und der Gutswirtschaft zu erhalten ist ohne einer der Parteien zu begünstigen. Zu ihren Aufgaben gehörte die Aufnahme der Arbeiter, Sicherung ihrer Hin-und Zurückbefördedung, die Kontrolle ihrer Arbeit und die Sicherstellung der Verpflegung. Die Gangmeister verdienten doppelt so viel als ein Arbeiter der I. Klasse, als Zulage erhielten sie Rekrutierungsgeld, im allgemeinen den Ertrag eines Morgens besamten Maisfeldes und strichweise die Möglichkeit zur Schweinezucht. Das Einkommen der Gangmeister wurde dadurch erhöht, dass ihre Frau die Oberköchin war, die als Arbeiterin der I. Klasse galt. Der sehr gute und der sehr schlechte Gangmeister sind ein extremes Beispiel Die meisten Gangmeister im Komitat Zala — gerade deshalb, weil sie selbst Gedingarbeiter waren — gehörten zu dem durchschnittlichen masshaltenden Typ, das bezeugen die Erinnerungen der gewesenen Gedingarbeiter eindeutig. Deshalb muss die falsche Ansicht modifiziert werden, wonach in der gängigen Literatur die Gangmeister als Arbeiterschinder und Verräter dargestellt werden und vergessen wird, dass die Gangmeister der Gutswirtschaft nicht nur dienten, sondern ihr auch ausgeliefert waren.