Vízügyi Közlemények, 2001 (83. évfolyam)
4. füzet - Nagy István-Schweitzer Ferenc-Alföldi László: A hullámtéri hordaléklerakódás (övzátony)
562 Nagy I,— Schweitzer F.— Alföldi L. Sandbänke im Deichvorland von Dr.— Ing. István NAGY, Dr.—Geogr. Ferenc SCHWEITZER, DSc. und Dr.—Geol. László ALFÖLDI, DSc. Nach der mittlels beiderseitigen Eindeichung durchgeführten Regulierung der Theiß war das Scheitelniveau H ma x der ersten größeren Hochwasserwelle (im Jahre 1888) höher, als dasjenige des vorangegangenen, im Jahre 1830 verzeichneten ähnlichen Ereignisses. Die ЯшахWerte haben allmählich zugenommen und an der Mittleren Theiß (bei der Stadt Szolnok) hat die Zunahme sogar 2,5 m erreicht. Nach der bedeutenden Wasserstandserhöhung der ersten Periode war die Zunahme bis zum großen Theißhochwasser von 1970 mäßig (lediglich 0,8 m). Darauf folgten zahlreiche Trockenjahre und dann, dicht nacheinander, in den Jahren 1998 und 1999, zwei sehr bedeutende Hochwasserwellen, deren Wasserstände bei gleichbleibenden Scheitelabflüssen Qmax die früheren um weitere 1,7 m übetrafen. Diese UnVerhältnismäßigkeit richtete die Aufmerksamkeit auf die Wasserfuhrungskapazität der Deichvorländer. Eine ständig zunehmende Anzahl von Beobachtungen spricht dafür, daß das Deichvorland, insbesondere entlang der Mittleren Theiß (d.h. in der Umgebung der Stadt Szolnok), seine Kapazität zur Ableitung der Hochwasserwellen in zunehmendem Maß eingebüßt hat. Dabei ist noch zu beachten, daß in diesem Räume die Theiß auch in ihrem ursprünglichen, natürlichen Zustand nicht fähig war, die größten Hochwässer abzuleiten, so daß ein Teil des Wassers über einen Ausbruch unterhalb Tokaj sowie über die Flüsse Hortobágy, Berettyó und Körös, weit flußabwärts wieder in das Theißbett gelangte. Der Scheitelwasserstand H max der neuesten großen Hochwasserwelle von 2001 konnte mit Hilfe der Errichtung eines die an der Uferkante befindiche Sandbank durchschneidenden Entlastungskanals innerhalb des Deichvorlandes gemildert werden. Die sich anläßlich der größten Hochwässer ständig erhöhende Sandbank entlang der Uferkante hat zwar das Ausmaß der Mittelwasser-Flußbettes allmählich vergrößert, doch hat sie gleichzeitig auch die Wasserführungskapazität des Deichvorlandes sowie die Feststoffführungsfahigkeit des Flusses geändert. Aus den bei Hochwasser durchgeführten Geschwindigkeits- und Festoffmessungen hat sich ergeben, daß das Maximum der Feststoffführung etwas früher, als die Überflutung des Deichvorlandes eintritt (Bild 7). Die anläßlich des Durchstiches der Ufersandbank durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß die beiden großen Hochwässer der Jahrtausendwende die Höhe der Sandbank insgesamt um 0,3 m weiter erhöht haben. Der Zeitpunkt der Sedimentabsetzung konnte mit Hilfe radioaktiver Methoden gut eingeschätzt werden (Bild 11). Infolge der bis heute andauernden Mäanderentwicklung der Mittleren Theiß nimmt ihre geförderte Feststoffmenge auch ohne den aus dem Einzugsgebiet erodierten Beitrag zu. Ein Vergleich der Ergebnisse der zwischen den beiderseitigen Hochwasserschutzdeichen durchgeführten Vermessungen weist auf seitliche Wegwanderungen des Flußbettes, auf morphologische Umwandlung des Flußquerschnittes sowie auf die Asymmetrie der Flußbettkanten hin. Infolge der innerhalb des Deichvorlandes stattgefundenen Mäanderentwicklung hat sich das Flußbett der Theiß, bis zum untersuchten Abschnitt, um 16 km verlängert. Es kann als nachgewiesen betrachtet werden, daß die Prozesse der Mäanderentwicklung, der Unfersandbank-Entstehung und der Deichvorland-Verlandung an der Mittleren und Unteren Theiß noch bis heute fortdauern, wobei die innerhalb des Deichvorlandes befindlichen Altarme als Festofffallen fungieren.