Vízügyi Közlemények, 2001 (83. évfolyam)

1. füzet - Hajós Béla: Vízfolyások szabályozása a XXI. században

40 Hajós Béla Gange. Dem muß Einhalt geboten werden: die anthropogene Tätigkeit soll überprüft und die übliche Praxis muß geändert werden. Das ganze Fragenkomplex der Gewässerregulierung muß auf neue Art in Angriff genommen werden. Diese neue Anschauungsweise bedeutet auch, daß wir zur Kenntnis nehmen, daß jedes einzelne Gewässer ein einzigartiges, über individuelle Eigenschaften verfügendes hydrologisch-hydraulisch-ökologisches System darstellt. Die an die Gewässer gestellten, zeitgemäßen neueren Ansprüche basieren einerseits auf der Erkenntnis der schädlichen Auswirkungen der herkömmlichen Lösungen, andererseits aber auf der Veränderungen gesellschaftlicher Natur der Lebensführung. Die in der Gegenwart durchzuführende Regulierung der Gewässer muß auf der Basis ei­ner einheitlichen Vision der Wasserwirtschaft stattfinden, also dürfen nur die Wässer abgeleitet werden, deren rationelle Rückhaltung und Nutzung entweder überhaupt nicht, oder nur bei ei­nem äußertst hohem Kostenaufwand gewährleistet werden könnte. Die Rückhaltung an Ort und Stelle, Einsickerung bzw. Speicherung der Wässer ist auch des­halb eine wichtige Aufgabe, weil die im Einzugsgebiet zurückgehalteten Wässer bei der Befriedi­gung der lokalen Ansprüche eine bedeutende Hilfe leisten und dabei auch den Kostenaufwand für den Ausbau der Gewässerbetten in bedeutendem Maße vermindern könnten. Kleinere Hochwasser­abflüsse, kleinere Gewässerbetten würden die Umwelt in kleinerem Maße verändern und eine gün­stigere Gelegenheit zur naturfreundlichen Gestaltung der Gewässerbetten bieten. Ein wichtiges Element der zeitgemäßen, umweltfreundlichen Gewässerregulierung ist der im Einzugsgebiet zu errichtende Speicher, bzw. die Kette solcher Speicher. Bei der Regulierung von Gewässerläufen muß man die Möglichkeit suchen, Rasenstrei­fen entlang der Betten zu sichern. Die Flächen der Talsohlen sollen als Wiesen und Weiden erhalten bleiben, entlang der Betten sollen Rasen, Sträucher umd Bäume gepflanzt werden, was dem Landschutz auch unmittelbar förderlich ist, die Naturverhältnisse und das Mikrokli­ma günstig beeinflußt. Die Schatten der Bäume bewirken eine niedrigere Wassertemperatur im Gewässer. Infolge dieser beiden Effekte bildet sich im Gewässerbett keine Unmenge von Was­serpflanzen, welche die Wasserfiihrungskapazität derselben schmälern würden. Auch die Bö­schungen würden von den Unkräutern verschont bleiben (Bild 4). Wenn die Laubkronen der Bäume sich schließen, bekommt ein Teil des Gewässerbettes Schatten, der andere Teil aber einen gefilterten oder offenen Sonnenschein. Darunter wird sich das Untergewächs bis zu einem Grade entwickeln, der ermöglicht, daß kleine Säugetiere und Vögel in der Nähe des Gewässers hausen können. Zwischen den sich so streuenden Bäumen kann auch ein Gehweg gebildet werden, so daß die Arbeitsmaschienen das Ufer doch erreichen können (Bild 5). Die Wechselwirkung zwischen Wasser und Landschaft muß verstärkt werden. Wo nur möglich, sollen die großen Böschungsflächen vermieden werden. Einige belassene Klötze würden das Ufer gut befestigen. Die in der Umgebung sich bildenden Schlupfwinkel werden für Fische und andere aquatische Lebewesen nützlich sein (Bild 6). Die Planung einer der Natur angepaßten Gewässerregulierung, bzw. die Auswahl der endgültigen Lösung ist nur in mehreren Schritten möglich. Die Planung besteht aus folgenden Etappen: Vorstudien, Alternativen, Wirksamkeits-Untersuchungen und schließlich die Ent­scheidung. Von den praktischen Fragen der Planung müssen diejenigen Ansprüche hervorge­hoben werden, welche die Regulierung des Gewässers erforderlich machen: Minderung der Häufigkeit der Hochwasser-Ausuferung, Vertiefung des Gewässerbettes, Senkung des Grund­wasserspiegels im Flutgebiet, Gerinneerweiterung im Interesse der Nebengewässer. Diese An­sprüche melden sich natürlich oft gemeinsam. Ein Ergebnis der zeitgemäßen Planung wird in Bild 7 veranschaulicht. * * *

Next

/
Thumbnails
Contents