Vízügyi Közlemények, 2000 (82. évfolyam)
2. füzet - Hankó Zoltán: Gondolatok a Duna Szap és Szob közötti szakaszának fejlesztéséről
300 Hankó Zoltán Gedanken über die Entwicklung der Donaustrecke zwischen Sap und Szob von Dr.-Ing. Zoltán HANKÓ Die Donaustrecke zwischen Sap und Szob ist der mittlere Teil des Wasserkraftwerksystems Gabcikovo-Nagymaros, welcher — als ein Teil des gestauten Oberwassers der Staustufe Nagymaros — ein Bindeglied zwischen dem oberen und unteren Teilsystem des Systems hätte funktionieren sollen. Die Feststellung von Rákóczi (2000), laut welcher die Degradation der zwischen Sap und Szob befindlichen Donaustrecke maßgeblich das Ergebnis einer übermäßigen industriellen Kiesbaggerung ist, ist unzweifelhaft und kann mit Hilfe der vorgeführten hydrologischen Zeitreihen weitgehend untermauert werden. Die sich auf über ein Jahrhundert erstreckende Abflußzeitreihe (Bild 1 ) beweist, daß die stattgefundenen Fluktuationen lediglich stochastischen Charakter haben, also der Abfluß ein stationärer Prozeß ist. Dagegen zeigt die Veränderlichkeit der Wasserstände einen - mit der Auflandung/Auskolgung des Flußbettes einhergehenden — linearen Trend-Charakter (Bilder 2 und J), dessen Inhomogenität an der Hand liegt. All diese Veränderungen haben sich nach 1992 modifiziert, als die Slowakei das modifizierte obere Teilsystem des Kraftwerksystems Gabcikovo-Nagymaros, nämlich das Umleitungskraftwerk Cúnovo-Gabcíkovo in Betrieb gesetzt hat. In seiner Studie bietet Rákóczi (2000) eine Übersicht über die Probleme der Flußbettentwicklung der Donaustrecke Sap-Szob und stellt — im Hinblick auf lie letzten Jahre — fest, daß (1) infolge der 1992 stattgefundenen Inbetriebsetzung des oberen Teilsystems der für die Flußbettgestaltung wichtige Geschiebenachschub ausfällt und (2) bei Sap (Strom-km 1811), wo der Umleitungskanal des Kraftwerkes Gabcikovo in die Donau zurückmündet, die Strömungsverhältnisse - verglichen mit denjenigen früherer Zeiten - sich grundlegend verändert haben, was zu einer außerordentlichen Flußbett- und Ufererosion führte, wodurch (3) sich eine „Geschiebewelle" auslöste, welche sich allmählich flußabwärts bewegt und sich fraktioniert. Dieser Prozeß wird solange dauern, bis ein natürliches Gleichgewicht von Erosion und Feststofftransport wiederhergestellt wird. Die Umstände werden dadurch noch komplizierter, daß die Donaustrecke zwischen Gönyü und Szob (Strom-km 1791-1708) einen Oberlauf-Charakter besitzt, da hier infolge der übermäßigen Baggerung mehr Geschiebe das Flußbett verließ, als die vom Oberwasser ankommende Menge, so daß das Flußbett in ständiger Vertiefung begriffen war/ist. Es war geplant, sämtliche angeführte Probleme im Laufe der Errichtung des kompletten Wasserkraftwerksystems Gabcikovo-Nagymaros, innerhalb der Stauhaltung der Staustufe Nagymaros zu lösen. Das Ungarische Parlament hat jedoch mit seinem Beschluß von 1 99 1 (MO 1991 ) die Möglichkeit einer Flußbettkanalisierung ausgeschfossen, so daß man versuchen muß, die wünschenswerten Entwicklungen über Flußregulierung zu erzielen. Die zu erreichenden wichtigsten naturbezogenen Ziele sind die folgenden: Regulierung des Grundwasserstandes im flußnahen Alluvium (den Schutz der uferfiltrierten Wasservorräte inbegriffen) sowie ein entsprechender Wassernachschub für die Altarme des verzweigten Stromes (zum Schutz der wichtigsten Naturschätze). Die wichtigsten gesellschaftlichen Zielsetzungen sind: Abführung des maßgeblichen Hochwasserabflusses bei einem die maßgebliche Oberflächenkurve nicht überschreitenden Wasserstand sowie die Gewährleistung der Bedingungen der internationalen Schiffahrt. Als Ausganspunkte zur Planung der dazu notwendigen Maßnahmen dienen die während des letzten Vierteljahrhunderts ausgearbeiteten Pläne: Zustandsaufnahme (1975), Plan dei Flußkanalisierung (1977), Umweltrehabilitation und Entwicklung der Schiffahrt ohne Stauhaltung (1992/96) sowie der Regulierungsplan des Flusses (1994/96). Diese Pläne dienen als Ausgangspunkte bei dem Entwurf der unter den neuen Umständen zu befolgenden Konzeption.