Vízügyi Közlemények, 1998 (80. évfolyam)
2. füzet - Szlávik L.-Fejér L.: Töltésszakadások a Felső-Tiszán 1947 szilveszterén
316 Szlávik L.—Fejér L. wässer. Der Scheitelwasserstand der Túr übertraf am Pegel Garbolc um 0,40 m das frührer registrierte Maximum. Zum ersten Deichbruch kam am 30. Dezember 1947 morgens um 6 Uhr auf sowjetischem Staatsgebiet, zwischen den Ortschaften Tiszaújlak (Vilok und Bökény) in einer Länge von etwa 250 m, undzwar am linksufrigen Hochwasserschutzdeich der Theiß, der in den Jahren 1941-1944 von Tiszaújlak (Vilok bis Királyháza) errichten worden war. Das Wasser strömte durch den Deichbruch, vereinigte sich mit dem auf den 8,5 km langen linksufrigen Deich des Batár-Baches gestauten TeißWasser (welches durch das etwa 600 m lange deichlose Tor dessen Mündung herausfloß) und überschreitete dessen Deichkrone im Durchschnitt um etwa 0,20 m. Das über den Deich fallende Wasser hat den Deich bei 2,5 km oberhalb des Pegels von Tiszabecs in einer Länge von etwa 100 m durchgebrochen. Aus den Pegeldaten geht hervor, daß der Deichbruch vor Mittag am 30. Dezember stattfand. Das über den Deich fallende und durch den Deichbruch strömende Wasser (mit einem Volumen von etwa 78 Mio m 3) hat das Gebiet zwischen dem linksseitigen Theiß-Deich von Tiszakóród und Tiszabecs sowie dem rechtsseitigen Tür-Deich von Kishódos bis Tiszakóród, sowie die daselbst befindlichen Gemeinden Tiszabecs, Uszka, Milota, Tiszacsécse, Tiszakóród und Magosliget überflutet (Bild 2). Die am Jahresende 1947 abgelaufene auerordentliche Hochwasser welle der Theiß hat den rechtsufrigen Theiß-Deich des Hochwasserschutz\'erbandes des Komitates Bereg oberhalb des oberen Pegels von Tivadar -überschlagen und sodann den Deich 370 m oberhalb des Pegels in einer Länge von 100 m, 1650 in entfernt in einer Länge von 20 m und 21 HO m entjernt in einer Länge von 30 m am 31. Dezember 1947 durchgebmchen (Bild 3). Als ein Erfolg der Abwehrmaßnahmen kann verzeichnet werden, daß die beiden kürzeren Deichbrüche innerhalb einer kürzeren Zeit gesperrt werden konnten. Das durch den 100 m breiten und bis zu 12 m tiefen Deichbruch strömende Wasser hat am 1. Jänner 1 998 die Gemeinden Tivadar, Tákos und Gulács mit ihren Umgebungen vollständig sowie einen Teil der Umgebungen der Ortschaften Tarpa, Hete und Fejercse überflutet (Bild 3). Das durch den Deichbruch von Tivadar strömende Wasser machte sich im Bereg-Flachland allmählich breit (Bild 4). so daß es am 7. Jänner die östliche Grenze der Gemeinde Kónya erreichte. Nach der Hochwasscrwellc von Ende Dezember hat sich die Wetterlage zyklisch verändert (Bild I). Bis zum 20. Februar 1948 haben sich mit Aufwärmung und Regen einhergehende Zyklone und Abkühlungen abgelöst. Ihnen zufolge kam es zu neueren Hoichwasserwellen (Bild 5), welche durch die offen stehenden Deichbrüche weitere mächtige Zerstörungen mit sich brachten. Mit der Absperrung des Dcichbruches von Tivadar (Bilder 6 und 7) wurde bereits nach dem Ablauf der ersten Hochwasserwelle begonnen, doch wurden die Arbeiten durch die zweite und dritte Welle stark behindert. Zum Schutz der inneren Gemeindeteile am rechten Ufer der Theiß wurden zwischen der ersten und dritten Hochwasserwelle 0,50 bis 1,50 m hohe Ringdeihe in einer Gesamtlänge von etwa 58 km errichtet. Mit den geschilderten Hochwasserereignissen hat sich auch die zeitgenössische Presse ausgiebig beschäftigt (Bild 8). Unter den Ursachen des auch drei Menschenleben fordernden und gewaltge materielle Schäden verursachenden Hochwassers wurde u.a. angeführt, daß die während des zweiten Weltkrieges beschädigten Schutzdeiche nicht repariert worden waren, daß die Hochwasserschutzverbände am Kriegsende praktisch mittellos waren, daß während der Trockenjahre vor 1947 sowohl die interessierten Gutsbesitzer als auch die Regierung es versäumten, ihre Beiträge für die Instandhaltung bzw. Weiterentwicklung der Schutzlinien regelmäßig zu entrichten. Nach dem Hochwasser hat das Hydrographische Institut festgestellt (Bild 9), daß die außerordentliche Theiß-Hochwasserwelle vom 29-31. Dezember 1947, ohne Deichbrüche, am Pegel von Tiszabecs mit einem Wasserstand von 6,70 m, also um 1,35 über dem früheren Maximum, undzwar mit einem Schcitelabfluß von 4000 m 3/s kulminiert hätte. Die Hochwasserschutzdeiche der Theiß, sowohl am rechten als auch am linken Ufer, waren damals lediglich um 1,00 m höher, als der 1933 beobachtete Wert H ma x, also dem Pegelwasserstand von H=6,35 m bei Tiszabecs entsprechend ausgebaut Dies bedeutet jedoch, daß das Theiß-Hochwasser vom 29-31. Dezember 1947, ohne Deichbrüche, die Deiche der Verbände TheißSzamos und Bereg wenigstens um 0,35 m überschlagen hätte (Bild 11).